[ad#Google Adsense XL-links]Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich nach den schwachen US-Märkten gestern und den zurückhaltenden Vorgaben aus Tokio mit festeren Tendenzen. Der Euro bleibt stabil über 1,22 Dollar, auch wenn Griechenland gestern herabgestuft wurde und Spanien ganz neu in den Fokus gerückt ist. Ein interessanter Beitrag dazu in der FAZ: Spanische Banken kommen kaum noch an Geld und bei egghat zu den Hintergründe der Immobilienkreditvergabe: Spanien – Genauso wahnsinnig wie die USA?. Die kommenden Wochen dürften in der Hinsicht sehr spannend bleiben. Auch wenn die Anleger derzeit in Kauflaune sind.
ZEW-Index sorgt für Unruhe
Kräftiger Dämpfer für Konjunkturoptimismus. Auf diesen Nenner kann man die heutigen ZEW-Zahlen sicher bringen. Zu den Fakten:
Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Juni 2010 um 17,1 Punkte gefallen und liegen nun bei 28,7 Punkten nach 45,8 Punkten im Vormonat. Mit diesem Wert befinden sie sich leicht über ihrem historischen Mittelwert von 27,4 Punkten.
Wenig verwunderlich erklärt dann auch ZEW-Präsident Wolfgang Franz: „Die aktuelle Erholung ist noch fragil. Die Politik ist deswegen gut beraten, die notwendigen Konsolidierungsschritte jetzt festzulegen, aber erst im Jahr 2011 umzusetzen.“ Erstaunlicherweise konnte diese Meldung die Märkte nicht so sehr schocken, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte. Dies mag auch daran liegen, dass die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland im Juni erneut deutlich besser ausfällt als im Vormonat. Der entsprechende Indikator stieg um 13,7 Punkte auf minus 7,9 Punkte. Daneben sind die Konjunkturerwartungen für die Eurozone im Juni um 18,8 Punkte gegenüber dem Vormonat gefallen und liegen nun bei 18,8 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbesserte sich um 7,7 auf minus 40,8 Punkte.
Heidelberger Druck schockiert – mal wieder
Heidelberger Druckmaschinen ist immer für eine schlechte Überraschung gut. Diesmal traf sie um kurz nach 2 Uhr heute Nacht per ad-hoc-Mitteilung ein. Der im MDAX notierte Konzern plant eine ordentliche Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht der bestehenden Aktionäre mit einem Bruttoemissionserlös von rund 420 Mio. Euro durchzuführen. Dabei ist geplant, das Grundkapital um knapp 400 Mio. Euro gegen Bareinlagen durch Ausgabe von rund 156 Millionen neuen Aktien zu erhöhen. Vorstandschef Schreier verteidigte die Maßnahme mit den Worten: „Der Vorstand will mit dieser Maßnahme die Flexibilität des Unternehmens stärken, um sich nachhaltig und unabhängig an den Kapitalmärkten finanzieren zu können. Davon werden Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen profitieren.“ Mag dieser Schritt auf den ersten Blick überraschen, könnte er wirklich den notwendigen Befreiungsschlag bringen. Zwar tat die Meldung dem Kurs heute nicht gut (die Aktie verlor in der Spitze fast 10 Prozent) aber die langfristige Erholung dürfte dennoch weiter gehen.
US-Futures mit Zugewinnen
An der Wall Street dürfte sich heute wieder etwas Bewegung ergeben. Grund dürften die anstehenden Konjunkturdaten sein. Neben dem viel beachteten Empire State Manufacturing Index für Juni werden auch die Im- & Exportpreise für Mai und nach Handelsbeginn der NAHB/Wells Fargo-Hausmarktindex für Juni veröffentlicht. Bei den Quartalszahlen herrscht weiterhin Ruhe vor. Die US-Futures notieren derweil mit Zugewinnen. Der S&P 500 gewinnt 0,5 Prozent. Der NASDAQ legt 0,4 Prozent zu. In Frankfurt notiert der DAX bei 6.148 Punkten (+0,4 Prozent).