Heard in New York: Deutliche Verluste, die Unsicherheit kehrt aufs Parkett zurück

Die Unsicherheit ist zurück auf dem Parkett. Zumindest in New York. Nachdem sie lange Zeit unentschlossen um ihre Vortagesstände gependelt waren, sind die US-Börsen am Dienstag in den letzten beiden Handelsstunden doch noch deutlich in die Verlustzone gerutscht. Der Dow Jones verlor 1,43 Prozent auf 10.293 Punkte, der S&P 500 büßte 1,61 Prozent auf 1.095 Zähler ein. Beide Indizes fielen damit wieder knapp unter die 200-Tage-Linie zurück.

Durchwachsene Daten vom Häusermarkt

Die am Nachmittag veröffentlichten Daten vom US-Häusermarkt hatten zunächst noch keine negativen Auswirkungen auf die Stimmung der Anleger. Obwohl sie die Erwartungen verfehlten. Die saisonbereinigte Zahl der US-Verkäufe bestehender Häuser ging im Mai gegenüber dem Vormonat um 2,2 Prozent auf 5,66 Millionen zurück. Dagegen hatten Volkswirte einen Anstieg auf 6,10 Millionen erwartet.

Anleger sind vor der Fed-Sitzung nervös

Im Laufe des Handels machte sich dann aber doch wieder Verunsicherung breit. Richard Clarida, verantwortlich für die globale Strategie beim Investmentfonds-Riesen Pimco trug mit seinen Äußerungen dazu bei. Clarida erwartet eine negativere Wortwahl der US-Notenbank im Rahmen des für morgen anstehenden Zinsentscheids. Demnach könnte die Fed sich skeptischer zur US-Konjunktur äußern. Clarida sieht unverändert ein von verschärften Unsicherheiten geprägtes Umfeld.

Die logische Folge: Anleger flüchten – mal wieder – in Staatsanleihen. Die Auktion einer 2-jährigen Staatsanleihe war mehr als dreifach überzeichnet. Und dies trotz einer rekordniedrigen Rendite von lächerlichen 0,738 Prozent. Am Rentenmarkt verbuchten Staatsanleihen weitere Zugewinne.

Apple: iPad ist ein voller Erfolg

Positive Nachrichten gab es einmal mehr von Apple. Der Technologiekonzern hat in den ersten 80 Tagen nach dem Verkaufsstart bereits 3 Millionen iPads verkauft. Und CEO Steve Jobs rechnet für den neuen Tablet-PC mit einem weiteren Schub. Denn im Juli läuft der Verkauf in weiteren neun Ländern an. Auch Presseberichte über einen geplanten Einstieg Googles in das Geschäft mit Online-Musik konnte das positive Sentiment zu Apple nicht trüben. Die Apple-Aktie gewann gegen den Trend mehr als 1 Prozent.

Adobe Systems steigert Gewinn und kauft eigene Aktien zurück

Nach der Schlussglocke legte Adobe Systems Quartalszahlen vor. Der Softwarekonzern steigerte den Umsatz im zweiten Quartal um 34 Prozent auf 943,0 Mio. Dollar, der Nettogewinn verbesserte sich um 18 Prozent auf 148,6 Mio. Dollar. Der um Sondereffekte bereinige Gewinn belief sich auf 44 Cents je Aktie. Analysten hatten im Vorfeld einen Gewinn von 43 Cents je Aktie und Erlöse von 905,9 Mio. Dollar prognostiziert. Die Erwartungen wurden also klar übertroffen. Außerdem kündigte Adobe ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Umfang von 1,6 Mrd. Dollar an.

Vermutlich lag es am Ausblick, dass die Adobe-Aktie im nachbörslichen Handel mehr als 3 Prozent verlor. Für das dritte Quartal stellt das Unternehmen einen Umsatz zwischen 950 Mio. Dollar und 1 Mrd. Dollar sowie ein bereinigtes EPS zwischen 46 und 50 Cents in Aussicht. Analysten prognostizieren derzeit Erlöse von 958,7 Mio. Dollar und ein EPS von 48 Cents.