Im Fokus E.ON: Hoffen auf eine gnädige Bundesregierung

Bildquelle: Pressebild E.ON UK

Seit einigen Jahren hoffen Investoren darauf, dass der Absturz der beiden im DAX gelisteten Titel der Energieversorger RWE und E.ON (WKN ENAG99) zu Ende geht. Doch bisher enttäuschten die Papiere alle Hoffnungen auf eine Bodenbildung oder gar auf einen nachhaltigen Turnaround. Allerdings wurden mit der Bundestagswahl neue Erwartungen geweckt, wonach sich die kommende Regierung der Subventionspolitik der Erneuerbaren Energien annehmen könnte, um somit die Nachteile für die Erzeuger konventionellen Stroms abzubauen. Während die Aktien angesichts der jüngsten Talfahrt günstig bewertet sind, ist es jedoch fraglich, ob eine kleine Kursänderung der Politik tatsächlich E.ON und RWE auf den Erfolgspfad zurückbringen kann.

Bildquelle: Pressebild E.ON
Bildquelle: Pressebild E.ON

Es ist nicht nur die Bundesregierung, die E.ON oder RWE zu Hilfe kommen könnte. Wie die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” am 7. Oktober berichtete, könnte aus Brüssel gleich ein doppelter Angriff auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das Ökostrom fördert, erfolgen. Demnach würden EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia und EU-Energiekommissar Günther Oettinger unabhängig voneinander die bisherige Förderpraxis in Frage stellen wollen. Allerdings muss es selbst bei einer für die großen Versorger vorteilhafteren Gestaltung der Fördermaßnahmen für die Erneuerbaren Energien nicht zu einer generellen Trendwende kommen, da es nicht abzusehen ist, wie sich beispielsweise die Börsenpreise für Strom entwickeln werden. Außerdem sind von der Politik eher kosmetische Veränderungen zu erwarten, da die Energiewende nicht rückgängig gemacht werden dürfte.

Vielmehr dürfte der zukünftige Erfolg E.ONs davon abhängen, ob die umfangreichen Umstrukturierungsmaßnahmen von Erfolg gekrönt sein werden. Neben dem Abbau von Arbeitsplätzen will das Unternehmen verstärkt in den Ausbau Erneuerbarer Energien investieren. Zudem will sich E.ON unabhängiger von dem europäischen Heimatmarkt machen. Dabei sollen die Einnahmen aus den Verkäufen von Geschäftsbeteiligungen in Europa unter anderem in den Ausbau des Geschäfts in den wachstumsstarken Märkten und den Schuldenabbau fließen. Gleichzeitig sollen die Gaslieferverträge auf eine breitere Basis gestellt werden, da E.ON in der Vergangenheit, aber auch in jüngster Zeit, in Russland mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Nun könnte ein Gasfeld in Sibirien E.ON teurer als gedacht zu stehen kommen. Demnach könnte E.ON laut eines „Handelsblatt“-Berichts vom 11. Oktober eine Nachzahlung an Gazprom wegen unerwartet hoher Gasreserven in einem Gasfeld in Sibirien drohen.

E.ON konnte zuletzt aber auch mit einigen Erfolgsmeldungen aufwarten. Laut Unternehmensangaben haben die Düsseldorfer und Qatargas einen Vertrag über die Lieferung von Gas nach Rotterdam mit einer Laufzeit von fünf Jahren unterzeichnet. Es sollen bis zu zehn Milliarden Kubikmeter Erdgas geliefert werden. Das Emirat Katar besitzt die drittgrößten Gasreserven der Welt und hat sich als weltweiter Marktführer im Flüssigerdgasbereich etabliert. Bei der Vereinbarung mit Qatargas handelt es sich um den nunmehr zweiten bedeutenden Langfristvertrag, den E.ON in den vergangenen Wochen abgeschlossen hat. Im September hatte das Unternehmen bereits die Unterzeichnung eines Langfristvertrags für die Lieferung von 40 Milliarden Kubikmetern Erdgas aus dem aserbaidschanischen Shah-Deniz-Feld nach Europa bekannt gegeben.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse bei der E.ON-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DE3RAU) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,41, die Knock-Out-Schwelle bei 10,60 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DX3W7Z, aktueller Hebel 3,59; Knock-Out-Schwelle bei 16,55 Euro) auf fallende Kurse bei der E.ON-Aktie setzen.

Stand: 15.10.2013/ Ein Gastkommentar von Nicolai Tietze, Direktor db x-markets
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