ThyssenKrupp-Aktie: Gewinne mitnehmen?

Das ThyssenKrupp Quartier - Bildquelle: © ThyssenKrupp AG [http://media.thyssenkrupp.com/images/press/thyssenkrupp_p_1298.jpg]

In den vergangenen Wochen war nicht viel aus der Gerüchteküche zum Thema ThyssenKrupp (WKN 750000) und dem geplanten Verkauf des verlustreichen Übersee-Geschäfts der Essener zu hören. Auch ein Grund, warum die Aktie des Stahl- und Technologiekonzerns zuletzt Erholungstendenzen verzeichnen konnte. Zudem profitierte die ThyssenKrupp-Aktie vom Vertrauen eines Finanzinvestors und positiven Kommentaren zum europäischen Stahlmarkt seitens des Voestalpine-Chefs Wolfgang Eder. Doch zu Beginn dieser Woche scheint sich das Blatt wieder zum Schlechten zu wenden.

Gleich mehrere Presseberichte implizieren, dass ThyssenKrupp vor allem bei seinem brasilianischen Stahlwerk nicht der erhoffte Befreiungsschlag gelingen dürfte. Wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, sei der Verkauf derzeit aufgrund einiger Produktionsstörungen und Liefervereinbarungen mit dem Rohstoffkonzern Vale faktisch undenkbar. Aus diesem Grund würde ThyssenKrupp mit hoher Wahrscheinlichkeit einen strategischen Partner wie die Stahlproduzenten CSN oder ArcelorMittal mit ins Boot holen und selbst an der brasilianischen Tochter CSA beteiligt bleiben, hieß es weiter.

Beim „Wall Street Journal“ heißt es sogar, dass das Management an Plänen zum Ausbau des Stahlgeschäfts in Brasilien tüfteln würde, falls der Verkauf nicht gelingen sollte. Die deutlichen Kursverluste der ThyssenKrupp-Aktie am Montag zeigen, dass es den Anlegern offensichtlich lieber wäre, wenn sich die Essener so schnell wie möglich von ihrem Übersee-Geschäft trennen würden. Sie scheinen die berühmte Redensart zu beherzigen, wonach man gutes Geld schlechtem nicht hinterherwerfen sollte.

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Für Anleger kehren somit in Bezug auf die ThyssenKrupp-Aktie die alten Unsicherheiten rund um die Stahlwerke in den USA und Brasilien zurück. Immerhin hatte es ja irgendwann einmal geheißen, dass die Stahlwerke, die Milliardenabschreibungen verursacht hatten, noch in diesem Geschäftsjahr 2012/13 verkauft werden sollten. Angesichts dieser Entwicklung rät man beim Düsseldorfer Bankhaus Lampe, ThyssenKrupp-Aktien zu verkaufen und die zuletzt erzielten Gewinne mitzunehmen. Trotz der noch immer positiven Charttechnik dürfte das wohl in der Tat nicht verkehrt sein.

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