Lufthansa: Was wird aus Air Berlin?

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Wenn in einem Land die Nummer zwei einer Branche schwächelt, dann ist der Marktführer der Gewinner. So ist dies ganz besonders bei den deutschen Fluggesellschaften. Während Air Berlin am Abgrund der Insolvenz taumelt, ist die Lufthansa (WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125) sogar bereit, dem schwer angeschlagenen Wettbewerber unter die Arme zu greifen. So hat die Kranich-Airline erst kürzlich eine ganze Reihe von Air Berlin-Fliegern übernommen, damit der kleine Konkurrent nicht noch stärker in Turbulenzen kommt. Denn ohnehin sorgte nur der Großaktionär Etihad aus Abu Dhabi dafür, dass bei Air Berlin die Triebwerke noch nicht ausgegangen sind. Mehrere Milliarden flossen bereits aus dem Scheichtum in die dauerhaft klamme Firmenkasse.

Lufthansa-Chart: finanztreff.de

Eine Komplettübernahme von Air Berlin lehnt Lufthansa-Chef Carsten Spohr aber derzeit noch ab. Er kann sich zwar eine noch tiefere Zusammenarbeit vorstellen, die hohen Schulden von Air Berlin (rund 1,2 Milliarden Euro) will sich Spohr aber nicht an die Flügel binden. Und Etihad dürfte auch kein Interesse daran haben, die Reste der Fluglinie ohne entsprechende Schuldenübernahme loszuwerden. Somit kann es zu einem Kauf nur kommen, wenn sich die Partner auf einen Kompromiss einigen. Dieser ist aber aktuell nicht in Sicht, zumindest aus unserer Sicht.

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RaumEin Beitrag von Wolfgang Raum von Plusvisionen.de

Wolfgang Raum ist bereits seit mehr als 25 Jahren im Kapitalmarkt-Journalismus tätig, derzeit als freier Wirtschafts- und Börsenjournalist für einige Börsenbriefe und Banken-Newsletter, aber auch als Blogger. Von 2005 bis Sommer 2014 arbeitete er als Chefredakteur für das ZertifikateJournal. Zuvor verantwortete er mehr als fünf Jahre den renommierten Börsenbrief des Anlegermagazins CAPITAL, die CAPITAL Depesche. Der Derivate-Experte, zugleich Fan von Nebenwerten und Emerging Markets, ist zudem ein gern gesehener Experte bei Fernseh- und Radio-Interviews.

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