Point&Figure DAX: Kursziel von 11.200 Punkten jetzt auch bestätigt

Lieber Leser, liebe Leserin,

auf den ersten Blick leben wir im DAX nun wieder in der beste aller möglichen Welten.

Warum das so ist, zeigt uns der Point&Figure-Chart des deutschen Leitindex in der Chartcraft-Einstellung mit aktuell 100 Punkten pro Kästchen.

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(Chart vergrößert sich beim Anklicken)

Point&Figure DAX: Kursziel von 11.200 aktiviert und bestätigt

Denn was sehen wir da?

Hier leuchtet uns seit gestern ein bestätigtes Kursziel von 11.200 Punkten entgegen.

Diese Bestätigung erfolgte durch Erreichen der 9400 Zähler. Mit aktuellen Notierungen (12.2.2014 11:40) von über 9560 Punkten ist der Bruch dieser Marke nun signifikant und nicht mehr als Ausrutscher zu sehen.

Das ist ja nun eine mehr als gute Nachricht für die Bullen. Schließlich sollten die Befürchtungen, dass die wichtige Bullish-Support-Line, die unterstützend zwischen 9000 und 9100 verlief und nun den Bereich zwischen 9200 und 9300 erobert hat, bricht, zumindest klar abgemildert sein.

Eine Sache passt aber so gar nicht zu der Idee der idealen Bullenwelt in Deutschland. Und zwar handelt es sich um den Bullish-Percent-Index des deutschen Marktes. Hier berechne ich täglich das Verhältnis ausgewählter deutscher Werte im Point&Figure-Kaufsignal zu der Gesamtmenge der Zusammenstellung.

Und dabei ergibt sich folgendes Bild:

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(Chart vergrößert sich beim Anklicken)

Point&Figure: BPI-Deutschland im schlechtesten Marktzustand

Bereits auf den ersten Blick fällt das Point&Figure-Verkaufssignal im Chart des Bullish-Percent-Index auf. Das bedeutet schlichtweg, dass der Marktzustand ein “Bear-Confirmed” und damit die für die Bullen ungünstigste Phase erreicht hat.

Hier spiegelt sich die positive Bewegung im DAX keineswegs in einer Erhöhung der Marktbreite wider.

Wir sehen uns also zwei komplett widersprüchlichen Signalen des deutschen Marktes gegenüber.

Auf der einen Seite sehen wir einen zu 100% bullishen Point&Figure-Chart des DAX , auf der anderen Seite einen zu 100% negativen Marktzustand.

Solch eine Divergenz in dieser Ausprägung kommt sehr selten vor.

Eine Idee, wie Sie nun vorgehen können:

Hier ist nun die Strategie: “Wir stecken den Zeh ins Badewasser, damit wir uns im schlimmsten Fall nicht allzu sehr verbrennen” wohl die beste.

Das bedeutet:

Den einen oder anderen DAX-Wert kann man sicherlich jetzt einsammeln. Es besteht nämlich durchaus eine reelle Chance darauf, dass der Marktzustand nachzieht.

Allerdings sollte die Gewichtung im Depot noch nicht allzu hoch gewählt werden. 20% Aktienanteil erscheint mir für Neukäufer die maximal brauchbare “Hausnummer”.

Wer bereits höher investiert ist, braucht nichts zu tun, außer die Stops seiner Positionen deutlich enger nachzuziehen. Hier bieten sich Marken knapp unterhalb der jüngst erreichten Tiefs an.

Solch eine “Wasch mich, aber mach mich nicht allzu nass”-Strategie ist wenig publikumswirksam, denn viele deutsche Anleger wollen einfache Antworten. Aber manchmal ist selbst die Börse nicht komplett schwarz oder weiß.

Aber das mag ein Trost sein: Bisweilen ist die Börse wie das “richtige” Leben.

Ihr Jörg Mahnert