Über den Nutzwert von Anleger-Messen und einen (guten?) ATX-Aktien-Tipp

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Über die Qualität und den Nutzwert einer Anlegermesse kann man sich schon seit Jahren bekanntlich streiten. In Deutschland haben wir die INVEST in Stuttgart, die in den beiden letzten Jahren die Gänge zwischen den Ständen immer breiter gemacht hat – damit ja kein deutscher Kleinanleger merkt, das zig Aussteller dem Ganzen den Rücken gekehrt haben. Die Düsseldorfer IAM wiederum gibt es schon gar nicht mehr. Die letzte Messe dort war vor Jahren mit einer Karavan-Messe zusammengesetzt worden. Peinliche Pressemitteilungen, die damals von Zuschauerrekorden sprachen, sind wohl noch jedem Finanzjournalisten in Erinnerung. Ist das ein deutsches Anleger-Problem? Ganz klar gesagt. Nein.

Bei unseren deutschsprachigen Nachbarn in der Schweiz und Österreich sieht es nicht anders aus. Diesen Eindruck hat „heuer“ die GEWINN-Messe auf mich gemacht. Im Herzen Wiens im Congress Center zu Hause war die Veranstaltung in diesem Jahr aus Sicht eines Anlegers wohl eher ein Flop. Der halbe ATX bzw. dessen Unternehmen waren da und versuchten mit Marketing-Experten aufzutrumpfen. Einen versierten Presse- oder IR-Sprecher sah man aber nur selten. Und wer dachte, dass man von dem einen oder anderen CEO, der auf der GEWINN-Bühne sich ein Stelldichein gab, etwas wirklich Elementares zum Unternehmen hören würde, wurde enttäuscht. Auch das kostenlose Seminarprogramm, das in den letzten Jahren für einen nicht-inländischen Journalisten gutes know-how ergab, ließ dieses Jahr zu wünschen. Alle Themen waren rein marketing-aufgehängt. Schade.

Dennoch konnte man als Journalist auch das eine oder andere hören bzw. so sich die Tipps der Kollegen in der Presse-Lounge anhören. Ein österreichischer Kollege riet mir dringend, die OMV-Aktie näher anzuschauen. Begründung: Die Zahlen, welche Mitte November kämen, seien mehr als gut.

Nun gut, schaut man sich den Chart an, könnte das vielleicht was werden.

omv

Schauen wir uns auch die letzten Zahlen an. Im zweiten Quartal konnte der Konzern dank eines Ölpreisanstiegs und eines besseren Raffinerie-Umfelds eine Ergebnissteigerung erzielen. So lag das Konzern-EBIT mit 647 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahresquartal mit 237 Mio. Euro. Der Periodenüberschuss nach Minderheiten stieg von 144 Mio. auf 338 Mio. Euro.

Aktuell zur GEWINN-Messe konnte man dann hören, dass der Konzern mit dem türkischen Unternehmen Dogan Holding betreffend den möglichen Erwerb des Anteils der Dogan Holding an Petrol Ofisi durch OMV in detaillierten Verhandlungen befindet. Petrol Ofisi ist im Bereich Mineralölvertrieb in der Türkei führend und im Tankstellen- und Großkundengeschäft tätig. Die Präsenz in der Türkei zu stärken, wäre mit der Strategie von OMV, seine Position in Märkten mit substanziellen mittel- und langfristigen Wachstumsraten in Mittel- und Südosteuropa zu optimieren, im Einklang, hieß es in einer Pressemitteilung.

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Man darf gespannt sein, was OMV Mitte November an Zahlen bringen wird. Vielleicht war ja dann wenigstens das nette Gespräch mit dem Kollegen aus Austria gut. Mit einem KGV für 2011 von etwas über 6, einem KUV von unter 0,5 und einer Dividendenrendite von 3,7% ist OMV zumindest mal ein Blick bzw. eine Aufnahme in die Watch-Liste wert.