Wochenrückblick KW18: Bären unter Druck, Warten auf Commerzbank-Zahlen

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Die vergangene Woche bot aus Anlegersicht mal wieder jede Menge Überraschungen. Die größte kam sicherlich aus den USA, wo die Wirtschaft im ersten Quartal wetterbedingt nur um 0,1 Prozent gewachsen ist. Nachdem dann auch die Fed noch ihr Anleiheaufkaufprogramm abermals reduziert hat, schoss der Dow Jones auf ein neues Rekordhoch. In Deutschland reagierte man trotz der Bullen-Stimmung an der Wall Street verhalten. Dies lag aber sicher auch an den zahlreichen Quartalsberichten, die die Anleger in der Masse wohl erst einmal zurückschrecken lies.
Mit Spannung richtet sich der Blick dennoch auf die zahlreichen Veröffentlichungen in der kommenden Woche. Am Mittwoch wird beispielsweise die Commerzbank (WKN CBK100) endlich wieder Einblicke in ihre Geschäfte geben. Nachdem die Deutsche Bank (WKN 514000) vergangene Woche ja durchaus positiv überraschen konnte, hofft so mancher Anleger auf ähnliche Effekte bei der Commerzbank. Allerdings ist die Ausgangslage dabei eine ganz andere. Der Kurs hat inzwischen immerhin soviel Federn gelassen, dass bei einer positiven Überraschungen schnell wieder die jüngste Aufwärtsbewegung aufgenommen werden kann.

Aus Deutschland

Auch im ersten Quartal 2014 blieb dem weltgrößten Chemiekonzern BASF (WKN BASF11) wenig anderes übrig, als sich dafür auf die Schulter zu klopfen, dass man sich in einem herausfordernden Marktumfeld behaupten konnte. Dabei fiel der Jahresauftakt im Chemiegeschäft erfreulich aus, während das Öl- und Gasgeschäft schwächelte und der DAX-Konzern zudem unter dem starken Euro zu leiden hatte. Trotzdem sollte die BASF-Aktie ihre jüngste Rekordjagd fortsetzen können. Schließlich wurde die Jahresprognose bestätigt.
Mit den Zahlen für das erste Quartal 2014 konnte Daimler (WKN 710000) die Markterwartungen übertreffen. Im April folgte nun der nächste Erfolg. Dabei schaffte man es mit der Pkw-Marke Mercedes-Benz in den USA so viele Autos wie noch nie in einem April zu verkaufen und gleichzeitig knapp vor dem Rivalen BMW (WKN 519000) zu landen. Ob weiteres Kurspotenzial besteht, beantworten wir hier.
Beim Chiphersteller Infineon (WKN 623100) lief es im zweiten Geschäftsquartal hervorragend. Also zeigte man sich auf Unternehmensseite bezüglich der Prognose für das Gesamtjahr noch optimistischer als zuvor. Nachdem die Infineon-Aktie in einer ersten Reaktion auf die jüngsten Zahlen deutliche Kurszuwächse verbuchen konnte, ist von einer weiteren Kursrallye im Verlauf der Woche erst einmal nichts mehr zu sehen. Allerdings kann diese angesichts der anhaltend guten Nachfrage für Infineon-Produkte noch folgen.
Interessante Anlagechancen ergeben sich derzeit bei LEONI (WKN 540888). Mehr dazu aus Sicht von Point&Figure sowie eine passende Anlageidee finden sich in unserem aktuellen Newsletter. Wer die kostenfreie “Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau” jede Woche automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.
Wie positiv sich ein zusätzlicher Verkaufstag und gutes Wetter auf die Geschäftsergebnisse auswirken können, merkte nun Deutschlands größte Optikerkette Fielmann (WKN 577220). Daher wurden auch die eigenen Erwartungen im ersten Quartal übertroffen. Daneben sollte ein geplanter Aktiensplit von 1 zu 2 die Attraktivität der Fielmann-Aktie jedoch noch weiter erhöhen.

Internationales

Nach einer zwischenzeitlichen Schwächephase hat die Aktie des österreichischen Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann (SBO) (WKN 907391) zum Ende des vergangenen Jahres ordentlich Schwung aufgenommen. Auf diese Weise konnte das ATX-Papier die langfristige Kursrallye fortsetzen und sogar auf neue Höchststände klettern. Gleichzeitig versprechen die Trends auf dem weltweiten Energiesektor eine anhaltend positive Nachfrage nach den Produkten des Weltmarktführers bei Hochpräzisionsteilen für die Ölfeldindustrie und damit auch weiteres Kurspotenzial für die SBO-Aktie. Näheres über die Einstiegschancen beleuchten wir in unserem aktuellen Newsletter Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau. Wer das kostenfreie PDF jede Woche automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.
Die Zahlenvorlage im Banksektor war zuletzt ja nicht immer eine Freude. Man denke nur an manche US-Institute wie JPMorgan. Dagegen konnte Deutschlands Branchenprimus Deutsche Bank überzeugen. Irgendwo dazwischen ist wohl die österreichische Erste Group Bank (WKN 909943) anzusiedeln. Doch vor allem bei den Österreichern bleiben auch Risiken.
Der Kursverlauf der Twitter-Aktie (WKN A1W6XZ) zeigt es deutlich: Die Euphorie ist verfolgen. Von dreistelligen Kursen träumt derzeit keiner mehr, nachdem die Aktie bei 74,73 US-Dollar gedreht hat und inzwischen ein Drittel niedriger notiert. Schuld sind natürlich die enttäuschten Wachstums- und Ertragsaussichten, die auch gestern bei der Vorstellung der Zahlen zum ersten Quartal wieder aufs Tablett kamen. Die Korrektur der Aktie auf unter das Niveau des Börsengangs könnte also nur der Anfang sein.
Wenn derzeit die Rede von einer neuen Blase im US-Technologiesektor ist, befindet sich neben den üblichen Verdächtigen auch der weltgrößte Video-on-Demand-Anbieter Netflix (WKN 552484) im Mittelpunkt. Dabei hat die Netflix-Aktie jüngst in nur wenigen Wochen einen Absturz um fast 30 Prozent hinnehmen müssen, was nicht gerade für ein solides Investment spricht. Allerdings sind die Wachstumsaussichten, die dem Unternehmen teilweise nachgesagt werden, enorm.
Bei der weltgrößten Kaffeehauskette läuft es wie am Schnürchen. Starbucks (WKN 884437) konnte im vergangenen Quartal neue Rekorde vermelden. Zudem wurde der Ausblick bekräftigt. Mit diesen Zahlen im Hintergrund könnte die Starbucks-Aktie endlich wieder auf ihren Rekordkurs zurückfinden.

Wochenvorschau: Unternehmenstermine

In Sachen Quartalszahlen geht die Berichtssaison mit Schwung weiter. So berichten in der nächsten Woche u.a. Anadarko Petroleum, Deutsche Telekom, Deutz, FUCHS PETROLUB, MAN, Pfizer, Tesco, Wacker Chemie, Wincor Nixdorf (Montag); Activision Blizzard, Andritz, Axel Springer, BMW, Dürr, Electronic Arts, Fresenius, FMC, GEA Group, Linde, Lufthansa, Mosaic, UBS, Walt Disney, Whole Foods Market, Xing (Dienstag); Anheuser-Busch InBev, Brenntag, Commerzbank, Hannover Rück, HeidelbergCement, Henkel, HOCHTIEF, Hugo Boss, KUKA, NORMA Group, Siemens, Sky Deutschland, Tesla Motors (Mittwoch); adidas, BayWa, Bilfinger, Commerzbank, METRO, Münchener Rück, Priceline, ProSiebenSat.1 Media, Symantec (Donnerstag); Alcatel-Lucent, ArcelorMittal, Polo Ralph Lauren (Freitag) über das abgelaufene Quartal.

Wochenvorschau: Konjunkturdaten

Montag
11:00 Uhr: EU; Erzeugerpreise (März)
11:00 Uhr: EU; Frühjahrsprognose der EU-Kommision
16:00 Uhr: USA; ISM-Gesamtindex nicht-verarbeit. Gewerbe (April)

Dienstag
09:55 Uhr: D; Einkaufsmanagerindex Dienste (April)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex Dienste (April)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex Gesamt (April)
11:00 Uhr: EU; Einzelhandelsumsatz (März)
14:30 Uhr: USA; Handelsbilanzsaldo (März)

Mittwoch
08:00 Uhr: D; Auftragseingang Industrie (März)
14:30 Uhr: USA; Produktivität (1. Quartal)
21:00 Uhr: USA; Verbraucherkredite (März)

Donnerstag
08:00 Uhr: D; Nettoproduktion (März)
13:45 Uhr: D; EZB Zinsentscheid
14:30 Uhr: USA; Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche)

Freitag
08:00 Uhr: D; Leistungsbilanzsaldo (März)
08:00 Uhr: D; Warenausfuhr / -einfuhr (März)

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