D-A-CH Rundschau: DAX geht unter 7.000 Punkten ins Wochenende, SMI gibt nach, ATX gegen den Trend fester

Die letzte vollständige Handelswoche des Jahres ging an den europäischen Aktienmärkten recht ruhig zu Ende. Für eine positive Grundstimmung sorgten zunächst die starken Quartalszahlen, die Oracle am Vorabend vorgelegt hatte. Daneben konnte auch der ifo-Geschäftsklimaindex einmal mehr positiv überraschen. Das wichtigste deutsche Wirtschaftsbarometer stieg im Dezember stärker als erwartet von 109,3 auf 109,9 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Volkswirte hatten zuvor nur einen leichten Anstieg auf 109,4 Zähler erwartet.

Der Große Verfallstag an den Terminbörsen sorgte zwar für keine allzu großen Kursausschläge, drückte die Indizes letztlich aber doch leicht in die Verlustzone. Auch der Euro verlor vor dem Wochenende wieder an Boden. Gegenüber dem Greenback gab der Euro deutlich nach und notiert aktuell nur noch bei 1,3149 Dollar, nachdem er am Vormittag noch über die Marke von 1,33 Dollar geklettert war. Dabei belastete auch die deutliche Abstufung der Bonität Irlands durch Moody’s. Auch zum Schweizer Franken verzeichnete der Euro Einbußen und lag zuletzt bei 1,2753 CHF.

DAX schließt unter 7.000 Punkten

In Frankfurt fiel der DAX erneut unter 7.000 Punkte zurück, konnte die runde Marke zum Handelsende diesmal aber nicht zurückerobern und schloss mit einem Minus von 0,6% bei 6.982,45 Zählern.

Die größten Gewinne verbuchten MAN (+2,0 Prozent) und Beiersdorf (+1,7 Prozent). Dahinter verbesserte sich SAP um 1,6 Prozent. Neben den guten Quartalsergebnissen des Konkurrenten Oracle beflügelte ein möglicher Einstieg des Golfstaats Katar den Aktienkurs des Softwarekonzerns. Man schließe einen Einstieg bei SAP nicht aus, sagte Katars Wirtschaftsminister Youssef Hussein Kamal. Möglicherweise will der Golfstaat Milliarden bei SAP investieren.

Am Ende der Kursliste standen die Aktien von VW (-3,4 Prozent), die erneut unter Gewinnmitnahmen litten. Papiere der Münchener Rück gaben um 2,1 Prozent nach.

In der zweiten Reihe machte Südzucker von sich reden. Der Zuckerkonzern hob nach guten Neunmonatszahlen seine Prognose an und rechnet für das Geschäftsjahr 2010/2011 nun mit einem operativen Gewinn von 500 Mio. Euro, 50 Mio. Euro mehr als bisher anvisiert. Die Südzucker-Aktie verbuchte im MDAX daraufhin einen satten Aufschlag von 9,2 Prozent.

SMI im Minus, Roche schwächer

In Zürich verlor der SMI 0,4 Prozent auf 6.538,16 Punkte. An der Spitze der relativ überschaubaren Gewinnerliste stand die Aktie von Holcim mit einem Plus von 1,9 Prozent. Dahinter folgten die Papiere von Julius Bär mit einem Aufschlag von 0,9 Prozent.

Auf der Verliererseite standen Anteilscheine des Pharmakonzerns Roche (-1,1 Prozent). Am Vorabend hatte die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA dem Medikament Avastin die Zulassung für die Behandlung von Brustkrebs entzogen. Die größten Verluste verzeichneten die Aktien von Actelion und Adecco, die um jeweils 2,0 Prozent nachgaben.

ATX legt gegen den Trend zu, Wolford verdoppelt Gewinn

In Wien präsentierte sich der ATX ausgesprochen robust. Gegen die allgemein schwächere Tendenz verbuchte der Index ein Plus von 0,3 Prozent auf 2.822,84 Punkte. Die größten Gewinner waren dabei die Aktien von Intercell (+5,2 Prozent) und Schoeller-Bleckmann (+3,5 Prozent). Am Ende der Kursliste stand die Aktie der Erste Group mit einem Abschlag von 2,6 Prozent.

In der zweiten Reihe verzeichnete Wolford leichte Aufschläge von 0,6 Prozent. Der Strumpf- und Wäschehersteller steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr 2010/2011 um 8 Prozent auf 74 Mio. Euro. Der Nettogewinn wurde mit 1,9 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.