Folgte man als Anleger dem bekannten Ratschlag „Sell in May and go away“ konnte man in diesem Jahr nur wenig verkehrt machen. Wie unser Jahresrückblick zeigt, machte der DAX in den ersten Handelstagen des Mai ein gehörigen Satz nach unten. Von 6.150 Punkten ging es fast bis auf 5.700 Punkte herab. Dann folgte eine kurze Erholung bis auf 6.250 Punkte um anschließend erst unter der 5.700er Marke zum drehen zu kommen. Zum Monatsende stand der DAX bei 5.950 Zählern und damit deutlich unter dem Aprilschluss. Day-Trader und Kurzzeithändler konnten dabei natürlich richtig Geld verdienen, aber wer hat schon die Drehpunkte genau so vorgesehen?
Die Griechen werden (vorerst) gerettet
Der Mai war natürlich auch der Monat der ersten großen europäischen Rettungsaktion. Mit dem Rettungsschirm über 750 Mrd. Euro machte die EU den Anfang einer gefährlichen Spirale, deren Ende noch immer nicht abzusehen ist. Die Aktienmärkte konnten in der Folge natürlich kräftig zulegen, aber wie wir gesehen haben, vorerst nicht nachhaltig.
Marc Faber warnt weiter vor Griechen-Hilfe
Marc Faber blieb den gesamten Mai über einer der lautesten Rufer gegen die Griechen-Hilfe. Bereits da hielt er weitere Bailouts von Staaten für notwendig und sah bereits die Gefahr einer Blase in China. Die erneute Zinssenkung an Weihnachten macht deutlich, dass er so unrecht nicht hatte. Aber auch auf Griechenland bezogen sich markige Sprüche, wie etwa über die Vorzüge von Olivenöl.
Flashcrash verunsichert
Den Handelstag des 6. Mai 2010 dürfte wohl so bald niemand vergessen. Da verliert der Dow Jones mal eben in wenigen Minuten 998 Punkte und keiner weiß so recht warum. Am Ende waren hochtechnische Abläufe und eine Verketttung von unglücklichen Umstände die den größten Absturz der jüngeren Börsengeschichte verursachten. Kurz darauf ist bereits vom Flashcrash die Rede. Die Börsen reagierten und machten die Verkäufe weitgehend rückgängig. Dennoch sorgte der Absturz noch tagelang für Diskussions- und Gesprächsstoff. Live-Mitschnitte konnte man dank der guten Dokumentation ebenfalls verfolgen, so etwa mit Jim Cramer.