Deutsche Telekom & Co.: Übernahmefieber steigt wieder

Bildquelle: Pressebild Deutsche Telekom

Die Aktie der Deutschen Telekom (WKN 555750) ist wieder auf dem Weg in Richtung Jahreshoch, das der Titel vor wenigen Wochen bei 13,15 Euro markiert hat. Zuletzt haben Spekulationen um mögliche Fortschritte bei der Veräußerung der US-Tochter Auftrieb gegeben. Kreisen zufolge nähern sich die Telekom und der drittgrößte US-Mobilfunker Sprint (WKN A1W1XE) bei den Verkaufsverhandlungen für T-Mobile US (WKN A1T7LU) an.

Die beiden Unternehmen stünden kurz vor einer Einigung über wichtige inhaltliche Bedingungen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Den Spekulationen zufolge will Sprint den Kaufpreis je zur Hälfte in bar und Aktien entrichten. Dabei ist von einem Preis von 40 Dollar je T-Mobile-US-Aktie die Rede. Das entspricht einem Aufschlag von gut 20 Prozent im Vergleich zur aktuellen Notiz.

Zertifikate auf T-Mobile sind leider Mangelware. Sollte der Deal gelingen, dürfte aber auch die Aktie der Muttergesellschaft profitieren. Vor diesem Hintergrund ist ein StayHigh-Optionsschein (ISIN DE000SG45TH4) von Société Générale interessant: Sofern die Aktie der Deutschen Telekom bis zum 19. September stets oberhalb von elf Euro notiert, generiert das Papier einen Ertrag von 9,5 Prozent. Sollten die US-Kartellbehörden den Deal verhindern, könnte es zu Kursrücksetzern kommen. Daher sollten Anleger ihr Engagement mit einem Stoppkurs absichern.

Neben diesem Deal stehen weitere Transaktionen in der Branche an: Bis zum 10. Juli will die EU-Kommission über das Fusionsvorhaben der deutschen KPN-Tochter E-Plus mit Telefónica Deutschland (WKN A1J5RX) entscheiden. Auch in Frankreich geht es heiß her: Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg drängt auf eine Konsolidierung. Ein Zusammengehen der größten Telefongesellschaft Orange (WKN 906849) mit dem drittgrößten Anbieter Bouygues (WKN 858821) ist sehr wahrscheinlich. Anleger sollten sich rechtzeitig positionieren, bevor das Übernahmefieber wieder ansteigt. Als Basisinvestment eignet sich das Zertifikat auf den Stoxx Europa 600 Telecommunications Index (ISIN DE000CB5HCL1) von der Commerzbank.

Fazit: Der Stoxx Europe 600 Telecommunications Index, auf den unter anderen die Commerzbank einen Tracker aufgelegt hat, vereint die Aktien von 24 Unternehmen aus der europäischen Telekombranche. Sie stehen für eine Marktkapitalisierung von rund 409 Mrd. Euro. Aktuell sind die Anteilscheine von 15 verschiedenen Nationen im Index dabei. Am prominentesten vertreten ist Großbritannien mit fünf Konzernen. Diese kommen auf ein Indexgewicht von 34,8 Prozent, wobei allein die beiden Dickschiffe Vodafone und BT Group 31,9 Prozent für sich beanspruchen. Da viele Aktien nicht in Euro notieren, tragen Anleger die entsprechenden Währungskursrisiken. Die Zusammensetzung des Index wird vierteljährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Besonders positiv ist, dass die Nettodividenden dem Auswahlbarometer angerechnet werden.

Ein Beitrag von Christian Scheid. Er ist Chefredakteur von Zertifikate // Austria und freier Wirtschafts- und Finanzjournalist. Er schreibt für mehrere österreichische und deutsche Fachmagazine und -zeitungen. Sein Gratis-Newsletter ZERTIFIKATE // AUSTRIA ist mehr als lesenswert. Hier geht es zur Anmeldung.

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