Lufthansa: Startet die Aktie bald wieder durch?

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Lufthansa AG

Obwohl die Lufthansa (WKN 823212) im größten Umbau der Firmengeschichte steckt, zeigt die jüngste Gewinnwarnung, dass man nicht um weitere Restrukturierungsmaßnahmen herumkommen wird. Allerdings sind die Marktreaktionen möglicherweise zu heftig ausgefallen, so dass sich mit dem zwischenzeitlichen Kurssturz der Lufthansa-Aktie auch eine Einstiegschance ergeben haben könnte.

Der ehemalige Lufthansa-Chef Christoph Franz konnte sich zu seinem Abschied noch für die Fortschritte bei der Umsetzung des Restrukturierungsprogramms „SCORE“, die bestätigten Ergebnisziele und die Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen feiern lassen. Im Gegensatz dazu lag es nur kurz darauf am neuen Chef, Carsten Spohr, die Ergebnisprognosen seines Vorgängers für die Jahre 2014 und 2015 zusammenzustreichen. Traditionell schätzen neue Vorstände die vorgefundene Ertragslage zunächst konservativer ein als ihre Vorgänger. Dies könnte laut Einschätzung unserer DZ BANK Analysten eine Erklärung für die vor allem angesichts des Timings überraschende Gewinnwarnung sein. Schließlich sind die angeführten Belastungen für das Lufthansa-Geschäft nicht gerade neu.

Diese sind Überkapazitäten, die auf den Strecken in Amerika und Europa zu Preisrückgängen führen und die Lufthansa dazu veranlasst haben, den Winterflugplan auszudünnen. Belastend wirke sich laut Unternehmensangaben weiterhin auch das starke Kapazitätswachstum der staatlichen Golfcarrier aus, die durch Beteiligung an europäischen Fluggesellschaften immer weiter in den europäischen Markt drängten. Auch die Ergebnisbelastungen durch den Streik der Pilotengewerkschaft (rund 60 Mio. Euro) waren schon seit einiger Zeit in ihrer ungefähren Höhe abschätzbar. Auch deshalb geht man auf Unternehmensseite für 2014 nun von einem operativen Ergebnis von rund 1 Mrd. Euro aus, statt wie bisher von 1,3 bis 1,5 Mrd. Euro. Auf bereinigter Basis wurde die Prognose von 1,7 bis 1,9 Mrd. Euro auf nun 1,3 Mrd. Euro gesenkt. Für 2015 wurde das Ergebnisziel wiederum von 2,65 auf 2 Mrd. Euro nach unten gefahren.

Damit liegt es an Konzernchef Spohr Anfang Juli, ein umfassendes Konzept vorzulegen, während das „SCORE“-Programm weiterläuft. Abgesehen von den bereits angekündigten Veränderungen beim Winterflugplan hatte zuletzt der „Spiegel“ die Bildung einer zweiten Billigfluglinie unter dem Dach der Eurowings ins Spiel gebracht. Diese soll dann Ziele in ganz Europa anfliegen und in Konkurrenz zu Ryanair und Easyjet treten. Immerhin steht Lufthansa mit hochgradig spezialisierten Unternehmen mit hochgradig optimierten Kostenstrukturen im Wettbewerb. Vor diesem Hintergrund könnte solch ein Schritt laut Einschätzung unserer DZ BANK Analysten durchaus Sinn machen.

Allerdings sind bei der Lufthansa möglicherweise noch umfassendere Maßnahmen geplant. Schließlich will man alles auf den Prüfstand stellen, so dass am Ende weitere Ausgaben gekürzt und eventuell sogar Flugzeugbestellungen verschoben oder storniert werden könnten. Auch deshalb ist man bei den DZ BANK Analysten der Ansicht, dass die Lufthansa-Aktie verlorenen Boden wieder gut machen dürfte und zumindest das Niveau erreichen sollte, auf das das Papier vor der Gewinnwarnung geklettert war. Das Anlageurteil lautet deshalb weiterhin „Kaufen“ bei einem fairen Wert von 20 Euro.

Mit Blick auf das aktuelle Volatilitätsumfeld und die fundamentale Analyse des Unternehmens Lufthansa, könnte sich ein Call-Optionsschein der DZ BANK (WKN DZD420) auf die Aktie des DAX-Konzerns anbieten. Das Papier wird am 30. Dezember 2014 fällig, während der Strike bei 16,00 Euro liegt und das Bezugsverhältnis 1:1 beträgt. Steigt der Kurs der Lufthansa-Aktie bis Dezember auf den fairen Wert von 20 Euro, steht der Call-Optionsschein bei 4 Euro. Bei einem aktuellen Verkaufskurs von 1,03 Euro würde dies einer Rendite von etwa 288 Prozent entsprechen.

Stand 25.06.2014/ Ein Gastkommentar von Stefano Angioni, eniteo
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