Rohöl: Falsches Gefühl der Sicherheit?

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Angesichts der anhaltenden Krisen in der Ukraine, im Irak, in Syrien oder dem Gaza-Streifen dürfte der jüngste Preissturz bei Öl der Sorte Brent übertrieben ausgefallen sein. Aus diesem Grund ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir bald eine Gegenbewegung nach oben erleben werden.

Anfang Juni schoss der Preis für Brent-Rohöl regelrecht in die Höhe und notierte in der Spitze bei knapp 117 US-Dollar. Zu der deutlichen Reaktion hatten insbesondere die Entwicklungen im Irak beigetragen, wo die radikalislamische Terrorgruppe „Islamischer Staat (IS)“ mit ihrem Durchmarsch bedeutende Gebietseroberungen verbuchen konnte. Allerdings ist der Ölpreis seitdem deutlich unter Druck geraten und ist dabei um etwas mehr als 10 Prozent gefallen. Dabei sind die Marktteilnehmer offenbar zu dem Schluss gekommen, dass bei einem Blick auf die aktuelle Angebots-/Nachfrage-Relation auf dem Rohölmarkt eine mögliche Verringerung des Angebots aus dem Irak insgesamt nicht zu einer nennenswerten Verknappung führen würde.

Zu der Entspannung hatte unter anderem die formelle Freigabe zweier Rohöl-Terminals in Libyen beigetragen, ebenfalls ein wichtiges Land am Rohölmarkt, das zuletzt auch von politischen Turbulenzen heimgesucht wurde. Zudem gab es zwischenzeitlich eine „gefühlte Beruhigung“ der Lage im Irak. Während Rohstoff-Investoren auf der Angebotsseite eine Entspannung ausmachen konnten, wurde der Druck auch auf der Nachfrageseite verringert. Öl gilt als Schmiermittel der Weltwirtschaft, doch wenn diese nicht floriert, leidet auch die Nachfrage nach dem „Schwarzen Gold“. Jüngst war es der Internationale Währungsfonds (IWF), der mit einer für das 2014er-Welt-BIP reduzierten Wachstumserwartung auch für eine geringere Erwartung an die Ölnachfrage gesorgt hatte. Deshalb hat auch die Internationale Energieagentur (IEA) ihre eigene Prognose für die Rohölnachfrage offiziell gesenkt.

Laut Einschätzung unserer DZ BANK Rohstoff-Analysten bildet das momentane Preisniveau die aus den diversen geopolitischen Brandherden herrührenden Gefahren für die physische Rohöl-Versorgungslage jedoch nicht adäquat ab. Es mutet befremdlich an, wenn der Rohölpreis als Reaktion auf die brüchige Feuerpause im Gaza-Streifen, der sich zuspitzenden Ukraine-Krise und den daran ansetzenden Spannungen zwischen dem „EU/USA-Block“ und Russland („Level-3-Sanktionen“) zu einer ausgedehnten Talfahrt ansetzt. Außerdem sehen es die DZ BANK Analysten keineswegs als sicher an, dass bereits im Spätherbst die seit Juli 2012 fehlenden iranischen Export-Barrel wieder auf den Markt strömen werden. Alles in allem wird die preistreibende Sprengkraft der immer zahlreicher werdenden (höchst rohöl-relevanten) Krisen aktuell von den Marktteilnehmern unterschätzt, so die Analyse weiter. Aus diesem Grund wurde die Prognose für den Brent-Preis auf Sicht von zwölf Monaten bei 114 US-Dollar bestätigt.

Angesichts der aktuellen Lage an den weltweiten Ölmärkten könnte sich ein Discount-Optionsschein der DZ BANK (WKN DZZ1FL) auf den Brent Future anbieten. Der Discount-Optionsschein (Fälligkeitstag 17.11.2014) weist einen Strike von 105 US-Dollar, einen Cap bei 110 US-Dollar auf und ist nicht währungsgesichert. Steigt der Brent-Preis bis Mitte November bis zum Cap von 110 US-Dollar, steht der Optionsschein bei etwa 3,70 Euro, unter Voraussetzung eines USD-Wechselkurses von 1,3355. Bei einem aktuellen Verkaufskurs von 1,42 Euro würde dies einer Rendite von knapp 160 Prozent entsprechen.

Stand 13.08.2014/ Ein Gastkommentar von Stefano Angioni, eniteo
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