Nordex: Volatiler Wachstumwert mit Ankeraktionär

Bildquelle: Pressefoto Nordex

Diblo Nachgefragt

In unserer Interview-Reihe wollen wir Unternehmen aus der D-A-CH-Region die Möglichkeit geben, sich kurz und knapp zu präsentieren. Die Idee hinter “Die Börsenblogger nachgefragt” ist es, wenig bekannte Unternehmen vorzustellen, um so auch das Interesse von Investoren zu wecken, die bisher nur auf deutsche Blue Chips fixiert waren. Neben dem anfänglichen Standardfragebogen wird künftig jedes Quartal bzw. Halbjahr der Gesprächsfaden erneut durch aktuelle Fragen aufgenommen. Wir hoffen dadurch, auch ein wenig einen kleinen Teil zur Verbesserung der Aktienkultur in Deutschland beitragen zu können.

Oliver Kayser, Investor Relations Manager der  Nordex SE.
Oliver Kayser, Investor Relations Manager der
Nordex SE.
Heute richtet sich der Blick auf den im TecDAX notierten Windkraftanlagenbauer Nordex (WKN A0D655). Als Gesprächspartner stand uns Oliver Kayser, Investor Relations Manager der Nordex SE, Rede und Antwort.

Die Börsenblogger: Erklären Sie kurz, was ihr Unternehmen macht?

Oliver Kayser: Die Nordex SE gehört zu den weltweit führenden mittelständischen Herstellern von Windenergieanlagen. Das Produktportfolio bietet wettbewerbsfähige Anlagen für alle Onshore-Windklassen sowie für unterschiedliche klimatische Bedingungen globaler Märkte.

Die Börsenblogger: Nennen Sie die drei wichtigsten Elemente ihrer Equity-Story

Oliver Kayser: Der Windmarkt ist auch in den kommenden Jahren ein Wachstumsmarkt, der Branchenanalysen zur Folge bis 2023 jährlich um gut 5 Prozent wachsen wird. Nordex hat dank seiner sehr wettbewerbsfähigen Produktpalette und dem fokussierten Marktangang das Potenzial, diese Wachstumsrate zu toppen. Ein weiterer signifikanter Wachstums- und Ergebnistreiber ist der weitere Ausbau des margenträchtigen Servicegeschäftes. Darüber hinaus sind in der vergleichsweise jungen Branche der Windindustrie weitere Effizienzgewinne möglich, die sich entsprechend in steigenden EBIT-Margen widerspiegeln.

Die Börsenblogger: Welches sind die drei bedeutendsten Punkte für ihr Geschäft in den nächsten Jahren?

Oliver Kayser: Die drei bedeutendsten Punkte für die kommenden Jahre sind ganz klar Märkte, Produkte und Effizienz. Zunächst einmal muss es der Nordex SE auch in der Zukunft gelingen, Wachstumspotenziale frühzeitig zu identifizieren und interessante neue Windmärkte gezielt zu erschließen. In den etablierten Märkten gilt zudem weiterhin das klare Ziel, zweistellige Marktanteile zu erreichen. Produktseitig ist ein innovatives und effizientes Produktportfolio erforderlich, das dem Kunden bzw. Investor niedrige Stromgestehungskosten und damit attraktive Projektrenditen ermöglicht. Und zu guter Letzt geht es auch um Kosteneffizienz bei Material, Produktion sowie Errichtung und Service der Anlagen.

Windenergieanlage N117/3000 Delta (3,0 MW) von NordexDie Börsenblogger: Welche sind die wichtigsten Entwicklungen in Ihrer Branche?

Oliver Kayser: Die Branche der Erneuerbaren Energien wird sich auf neue Vermarktungsmodelle für das Endprodukt – regenerativ erzeugten Strom – einstellen müssen. Statt der einfachen Vergütung wird es zukünftig auch in Europa stärker marktbasierte Systeme wie etwa Ausschreibungsverfahren geben. Dies erfordert effiziente und intelligente Anlagentechnologie mit geringen Stromgestehungskosten, um im Wettbewerb mit anderen Erzeugungstechnologien bestehen zu können. Die Onshore-Windenergie hat dabei die besten Voraussetzungen, da sie bereits heute an guten Standorten Strom zu konkurrenzfähigen Preisen produziert.

Die Börsenblogger: Was bietet ihr Unternehmen besonderes für Kleinanleger?

Oliver Kayser: Die Nordex SE war bisher kein Dividendentitel, sondern sieht sich als Wachstumwert in einer dynamischen, global weiterhin wachsenden Branche. Der hohe Free Float von etwa 75 Prozent sorgt einerseits für eine gewisse Volatilität in den Aktienkursen, andererseits ist mit der SKion/momentum ein strategischer Ankeraktionär an Bord, der für Stabilität in der Strategieumsetzung sorgt. Eine Besonderheit ist der Ort der Hauptversammlung. Diese findet am Produktionsstandort Rostock statt und nicht wenige Aktionäre nutzen dies Anfang Juni für einen Kurztrip an die Ostsee.

Die Börsenblogger: Vielen Dank für das Interview.

Die Reihe wird in den nächsten Wochen unregelmäßig fortgesetzt.

Bildquellen: Nordex