VW und Tierversuche

Bildquelle: Pressefoto Volkswagen

Wie irreführend manche Formulierungen sein können. So klingt „Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor“ ja ganz nett, „Umwelt und Gesundheit im Transportsektor“, wer kann dagegen was haben? Doch genau diese Organisation soll fragwürdige Tierversuche durchgeführt haben – aber gut, dass da Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) nun knallharte Maßnahmen ergreift!

Was diese knallharten Maßnahmen sind? Der Leiter der Konzern-Außenbeziehungen und Nachhaltigkeit wurde laut VW beurlaubt. Das sind ja mal wirklich harte Maßnahmen! Beurlaubung, ob das nicht zu hart durchgegriffen ist? (Ironie aus)

Bleiben wir fair. VW teilte mit, dass „erste Konsequenzen“ = diese Beurlaubung gezogen worden seien. Und, Zitat: „Die Untersuchungen der Vorgänge werden weiter mit Hochdruck vorangetrieben.“ Da kann also noch was passieren in Bezug auf Konsequenzen. Doch was ist das?

In Deutschland wurden 2016 laut den offiziellen Zahlen insgesamt 2.189.261 Tiere zu „wissenschaftlichen Zwecken“ verwendet. (Quelle der Zahlen: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) VW steht also ganz bestimmt nicht alleine da. Aber diese Tierversuche erfolgten doch hoffentlich nur zu medizinischen Zwecken, um Medikamente zu entwickeln/erproben?

Nicht ganz: Von diesen 2.189.261 wurden – Zitat „etwa 14 Prozent der Erforschung von Erkrankungen von Menschen und Tieren“ verwendet. Und was bedeutete das für die Tiere? Bei ca. 11% gab es „keine Wiederherstellung der Lebendfunktion“, wie es bürokratisch heißt. Und es wurden 2.462 Affen und Halbaffen „verwendet“. VW steht ganz bestimmt nicht alleine da…leider….

Michael Vaupel

Ein Beitrag von Michael Vaupel

Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet, Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig.
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Bildquelle: Michael Vaupel / Pressefoto Volkswagen