Sky Deutschland will Geschichte schreiben

Bildquelle: Pressefoto Sky Deutschland

So enttäuschend das Angebot von BSkyB (WKN 893517) in Höhe von 6,75 Euro je Aktie für die Minderheitsaktionäre von Sky Deutschland (WKN SKYD00) ist, so erfreulich fiel die Geschäftsentwicklung des Bezahlfernsehsenders im September-Quartal aus.

Dabei schaffte es das MDAX-Unternehmen insbesondere die Abonnentenzahl um 96.000 oder 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 3,91 Millionen zu steigern. Da außerdem die Fußball-Bundesliga wegen der WM in Brasilien in diesem Jahr später startete fielen weniger Produktionskosten an, so dass erstmals seit vielen Jahren in einem Quartal auch unter dem Strich ein Plus verbucht werden konnte. Im ersten Geschäftsquartal 2014/15 lag das Nettoergebnis bei 12,3 Mio. Euro nach minus 14,2 Mio. Euro im Vorjahr. Während die Umsatzerlöse um 9,8 Prozent auf 431,3 Mio. Euro gesteigert werden konnten, schoss das operative Ergebnis (EBITDA) sogar um 86,3 Prozent auf 54,4 Mio. Euro.

Quelle: Guidants Aktien-Analysen
Quelle: Guidants Aktien-Analysen

Für das Geschäftsjahr 2014/15 rechnet Sky weiterhin mit einem Netto-Abonnentenwachstum zwischen 400.000 und 450.000 und einem positiven EBITDA zwischen 80 und 110 Mio. Euro bei einem weiterhin steigenden Umsatz. Angesichts einer solchen Entwicklung dürften Investoren umso enttäuschter sein, dass sich Rupert Murdoch mit BSkyB nach der Komplettübernahme von Sky Italia und eines 57,4 Prozent-Anteils an Sky Deutschland von 21st Century Fox beim Angebot an die restlichen Anteilseigner so knausrig gezeigt hatte. Immerhin könnte Sky in naher Zukunft historisches leisten und den Beweis antreten, dass Bezahlfernsehsender auch in Deutschland profitabel laufen können.

Genau dieser Geiz war es, der die Kurschancen der Sky-Aktie zuletzt hemmte. Auch deshalb bleibt es abzuwarten, wie die Annahmequote des Übernahmeangebots für die Minderheitsaktionäre sein wird. Dieses lief zwar bereits am 15. Oktober aus, wurde jedoch per Nachfrist bis heute um Mitternacht verlängert. Bislang hatten nur weitere 10 Prozent der Aktionäre ihre Anteile BSkyB angedient. Ob der Anteil von BSkyB an Sky Deutschland also nachhaltig über die zwei Drittel-Schwelle gestiegen ist, bleibt unklar. Angesichts der schwarzen Zahlen sollten jedoch für die verbleibenden Aktien, nach dem Wegfall des bremsenden Übernahmeangebots, die Kurse wieder anstiegen. Ziel ist das bisherige Mehrjahreshoch bei rund 8 Euro. Analysten wie die DZ Bank oder die Commerzbank haben daher ihre „Kaufen“-Ratings mit einem fairen Wert von jeweils 7,60 Euro belassen. Wer gehebelt auf steigende Kurse der Sky-Aktie setzen möchte, könnte das Produkt mit der WKN HY3XBP ins Auge fassen.

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