Eli Lilly meistert Übergangsjahr

Bildquelle: Pressefoto Eli Lilly

Auch wenn aus der Riesen-Übernahme des britischen Pharmaunternehmens AstraZeneca durch Pfizer vorerst nichts geworden ist, zeigt es in welcher Aufbruchstimmung sich die Pharmaindustrie befindet. Während einige der traditionellen Pharma-Riesen mit auslaufenden Patenten zu kämpfen haben, sorgt der Biotechnologiesektor für Schwung. Zudem bringt die Ebola-Epidemie neue Aufmerksamkeit. Und globale Megatrends wie alternde Gesellschaften sorgen für enorme Wachstumschancen. Aus diesem Grund werden wir in dieser Woche einige Unternehmen beläuchten, die zu den Gewinnern zählen sollten. Heute ist Eli Lilly (WKN 858560) an der Reihe.

Mitte Oktober sagte der Chef des US-Pharmakonzerns Eli Lilly John Lechleiter in einem Interview mit dem „Wall Street Journal“, dass 2014 das „schwierigste“ Jahr der nun schon 138-jährigen Unternehmensgeschichte sei. Dabei machten dem in Indianapolis, Indiana ansässigen Unternehmen zuletzt insbesondere Patentabläufe, vor allem für seine Gewinnbringer wie das Antidepressivum Cymbalta und das Osteoporosemittel Evista, zu schaffen. Diese sorgten für teilweise deutliche Umsatz- und Gewinnrückgänge. Allerdings unterstrich Lechleiter auch, dass sich das Unternehmen auf dem Weg der Besserung befinden würde. Bei einem Blick auf die Entwicklung des Aktienkurses scheinen Investoren den Optimismus des Konzern-CEO zu teilen.

Immerhin hat die Eli Lilly-Aktie allein seit Jahresbeginn rund 30 Prozent an Wert zugelegt, während der Kurs innerhalb von zwei Jahren in etwa verdoppelt werden konnte. Offenbar ist man am Markt überzeugt, dass Eli Lilly nach dem Übergangsjahr 2014 wieder deutlich bessere Ergebnisse präsentieren wird. In diesem Fall lassen die im Branchenvergleich relativ hohen Ausgaben für Forschung & Entwicklung verglichen mit den Umsatzerlösen sowie die jüngsten Zulassungen durch die US-Gesundheitsbehörde (FDA) und die darüber hinaus prall gefüllte Wirkstoffpipeline bei Eli Lilly darauf schließen, dass der Optimismus berechtigt ist. Allein im dritten Quartal gab es drei Zulassungen, während sich weitere vielversprechende Medikamente in Phase III-Studien befinden.

Zurück zum Wachstum

Gleichzeitig möchte man bei Eli Lilly das Wachstum nicht nur mit der eigenen Forschung ankurbeln, sondern auch mit Übernahmen. Vor kurzem hat die EU-Kommission den geplanten Verkauf des Geschäfts mit Tierarzneimitteln des Schweizer Pharmakonzerns Novartis an Eli Lilly genehmigt. Die US-Amerikaner lassen sich den Deal 5,4 Mrd. US-Dollar (umgerechnet 3,9 Mrd. Euro) kosten. Allerdings steigen sie auf diese Weise zur Nummer zwei in dem stark wachsenden Bereich auf. So will man in 2015 zum Wachstum zurückkehren, während für dieses Jahr noch ein Umsatzrückgang gegenüber 2013 um 14 bis 16 Prozent auf 19,4 bis 19,8 Mrd. US-Dollar prognostiziert wird. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll sogar um 33 bis 34 Prozent auf 2,72 bis 2,80 US-Dollar sinken.

Quelle: Guidants Aktien-Analysen
Quelle: Guidants Aktien-Analysen

Im dritten Quartal wurde noch ein EPS-Rückgang um 41 Prozent auf 0,66 US-Dollar ausgewiesen. Gleichzeitig fiel der Umsatz um 16 Prozent auf 4,9 Mrd. US-Dollar. Allerdings rechnet man nicht nur auf Unternehmensseite, sondern auch bei der Analystenzunft schon für 2015 mit Umsatz- und Gewinnwachstum. Zwar ist die Aktie angesichts eines 2015er-KGV von 20 und der jüngsten Kursrallye nicht günstig, allerdings liegt die Dividendenrendite trotz der hohen Forschungsausgaben bei über 3 Prozent.

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Bildquelle: Pressefoto Eli Lilly

Wir werden die Reihe in den nächsten Tagen fortsetzen.