Raiffeisen Bank International (RBI): Probleme halten an

Bildquelle: Pressefoto Raiffeisen Bank International

Das Jahr 2015 war noch keine Woche alt, da schockierte die Raiffeisen Bank International (RBI) (WKN A0D9SU) die Märkte mit einer Hiobsbotschaft: „Aufgrund des starken Wertverfalls und der anhaltend hohen Volatilität des russischen Rubels sowie der geänderten Wachstumserwartung für Russland ist eine Überarbeitung der mittelfristigen Planung für die russische Einheit der RBI erforderlich geworden“, teilte das Geldinstitut mit. Dieses geänderte wirtschaftliche Umfeld könnte zu einer Reduktion der künftigen Ergebnisse sowie auch zu einer Anpassung des Firmenwerts der russischen Einheit führen.

Der Firmenwert ist durch die Akquisition der Impexbank im Jahr 2006 entstanden und würde per 31. Dezember 2014 vorbehaltlich einer Firmenwertanpassung 148 Mio. Euro betragen. Immerhin würde sich eine Anpassung des Firmenwerts nicht auf die regulatorischen Kapitalquoten auswirken. Trotz der Abschreibung hat RBI auch 2014 in Russland gutes Geld verdient: „Auch wenn die Abschlussprüfung der russischen Einheit für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 noch nicht final ist, wird der Gewinn nach Steuern des Segments Russland deutlich über 300 Mio. Euro liegen“, so der Konzern. Gegenüber 2013, als der Gewinn noch bei 615 Mio. Euro gelegen hatte, würde das jedoch einem regelrechten Einbruch bedeuten.

Anleger reagierten verunsichert auf die Ankündigung. Kostete die RBI-Aktie Anfang Dezember 2014 noch rund 16,00 Euro, ist der ATX-Titel seitdem quasi in den freien Fall übergegangen. Sogar die Tiefs aus den Jahren 2009 und 2011, die bei 12,26 Euro beziehungsweise 13,56 Euro lagen, wurden unterschritten. Selbst die Ankündigung der Europäischen Zentralbank, in großem Stil Staatsanleihen und andere Wertpapiere aufkaufen zu wollen, bremste den Kursverfall nur kurz. Aktuell steuert der Titel wieder auf die Marke von zehn Euro zu.

Quelle: Guidants Aktien-Analysen
Quelle: Guidants Aktien-Analysen

Die Bodenbildung im Bereich 20 Euro ist gescheitert. Mit dem Fall unter die Tiefststände aus 2009 und 2011 sind alle Dämme gebrochen.

Wer davon ausgeht, dass die Unterstützung gebrochen wird, sollte sich ein Mini Future Bear-Zertifikat (ISIN DE000HV71N54) von UniCredit onemarkets ansehen. Damit können Anleger auf einen anhaltenden Abwärtstrend setzen. Das Papier setzt Kursverluste der RBI-Aktie mit einem Hebel von 0,5 in Gewinne um. Aufgrund des großen Abstands zur Knock-Out-Barriere ist das Papier auch für weniger spekulativ orientierte Anleger geeignet. Eine Seitwärtsrendite von 4,2 Prozent erlaubt ein Discount-Zertifikat (ISIN DE000HY5K762). Dazu muss die RBI-Aktie am Laufzeitende im September 2015 aber mindestens auf dem aktuellen Niveau von gut zehn Euro stehen.

Ein Beitrag von Christian Scheid. Er ist Chefredakteur von Zertifikate // Austria und freier Wirtschafts- und Finanzjournalist. Er schreibt für mehrere österreichische und deutsche Fachmagazine und -zeitungen. Sein Gratis-Newsletter ZERTIFIKATE // AUSTRIA ist mehr als lesenswert. Hier geht es zur Anmeldung.

Bildquelle: Pressefoto Raiffeisen Bank International