Beiersdorf: Überraschender Vorstandswechsel wirft Fragen auf

(Bildquelle: Pressefoto Beiersdorf)

Die Börse mag bekanntlich keine Überraschungen. Wenig verwunderlich, dass sich der plötzliche Abschied von Vorstandschef Stefan F. Heidenreich negativ auf die Aktie von Beiersdorf (WKN: 520000 / ISIN: DE0005200000) auswirkte, denn es wirft Fragen über die Zukunft des Tesa- und Nivea-Konzerns auf.

In einer kurzen Mitteilung gab Beiersdorf bekannt, dass sich Aufsichtsrat und Heidenreich in der heutigen Sitzung des Aufsichtsrats freundschaftlich auf die Beendigung des Vorstandsmandats spätestens zum Ende der bis zum 31. Dezember 2019 laufenden Amtsperiode verständigt haben. Je nach dem soll Heidenreich sein Amt bereits zu einem früheren Zeitpunkt zur Verfügung stellen. Die Nachfolge ist also offen – und das ist eine große Unsicherheit für Anleger, die reibungslose Übergänge schätzen. Zumal das zweite Schlüsselressort eines Unternehmens, das Finanzressort, mit Dessi Temperley erst ab 1. Juli neu besetzt ist.

Interessant war in diesem Zusammenhang, dass der Aufsichtsrat die Weiterentwicklung der erfolgreichen Strategie “Blue & Beyond” mit Fokus auf Skin Care einschließlich der Nachfolge- und Unternehmensplanung mit Wachstumsinvestitionen ab 2019 erörterte – auch in Vorbereitung der alljährlichen Strategie- bzw. Planungssitzungen des Aufsichtsrats im September bzw. Dezember 2018.

Diese Diskussion wurde mit einer wichtigen Personalie verknüpft. Vorstandsmitglied Stefan De Loecker wurde zusätzlich zu dessen Regionalressorts “Near East/Americas” mit Wirkung ab dem 1. Juli 2018 die Verantwortung für “Planung, Strategie, Unternehmensentwicklung” und die Vertretung des Vorstandsvorsitzenden übertragen.

FAZIT. Unsicherheit in wichtigen Fragen ist immer ein Bremsklotz für die Aktienkursentwicklung. Für Beiersdorf-Anleger ist das eine neue Situation, die in den letzten Jahren durchaus verwöhnt waren. Der Kursverlauf ist beeindruckend und vielleicht gelingt es dem Aufsichtsrat ja mit Blick auf die erste Kursreaktion eine schnelle Entscheidung über die Nachfolge von Heidenreich zu treffen. Operativ läuft es bei Beiersdorf nach wir vor rund. Dass die Klebesparte Tesa zuletzte mehr reüssierte als die Niveau-Sparte sollte dabei kein Problem darstellen. Die bescheidene Dividendenrendite und das hohe KGV stellen aber auf der anderen Seite auch begrenzte Faktoren für den Kursverlauf in naher Zukunft dar. Wer von einem weiteren Anstieg der Beiersdorf-Aktie ausgeht, kann mithilfe passender Hebelprodukte (WKN: HU8Q84 / ISIN: DE000HU8Q841) sogar überproportional von steigenden Kursen profitieren. Für Shorties existieren ebenfalls genügend passende Produkte (WKN: HU88Z4 / ISIN: DE000HU88Z45).

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Bildquelle: Pressefoto Beiersdorf