Andritz: China-Risiken

Bildquelle: Pressefoto Andritz

Der Maschinenbauer Andritz (WKN 632305) hat im ersten Halbjahr etwas mehr als drei Mrd. Euro umgesetzt. Das entspricht einem Plus von 13 Prozent. Mit dem Konzernergebnis ging es sogar um 70,8 Prozent auf 113,9 Mio. Euro nach oben. „Angesichts der unverändert schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind wir mit der Geschäftsentwicklung zufrieden“, so Andritz-Chef Wolfgang Leitner.

Auch im Gesamtjahr rechnet Andritz mit einer Steigerung von Umsatz und Gewinn. Sollte sich aber die abzeichnende Wirtschaftsschwäche in Schwellenländern wie vor allem China in den nächsten Monaten fortsetzen, sich die globale Wirtschaft stärker eintrüben oder es zu starken Verwerfungen auf den internationalen Devisen- und Finanzmärkten kommen, ist mit negativen Auswirkungen auf die Andritz-Geschäftsentwicklung zu rechnen. „In einigen von uns bedienten Abnehmermärkten hat die Projekt- und Investitionsaktivität allerdings zum Teil deutlich abgenommen bzw. ist auch zunehmend volatil“, so Leitner.

Die Rallye der Andritz-Aktie ist um 57 Euro ins Stocken gekommen. Aktuell kämpft der Titel mit der 200-Tage-Durchschnittslinie – eine wichtige Unterstützung. Fällt sie, drohen weitere Verluste.

Chart: Guidants
Chart: Guidants

Die verhaltenen Aussagen dürften die Aktie vorerst „deckeln“. Daher bietet sich als Alternative die neue Protect Aktienanleihe (ISIN AT0000A1FUD9) von der Erste Group Bank an. Das Papier ist mit einem Kupon von 5,50 Prozent p.a. ausgestattet, der am Laufzeitende unabhängig von der Kursentwicklung der Andritz-Aktie zur Auszahlung kommt. Zudem wird die Aktienanleihe zum Nennwert getilgt, wenn der Andritz-Kurs während der Laufzeit niemals die Barriere von 80 Prozent des Startwerts verletzt. Auf aktueller Kursbasis wären das 41,12 Euro. Tritt das Negativ-Szenario ein, und der Basiswert notiert am Ende nicht wieder über dem Startpreis, erfolgt die physische Lieferung von Aktien.

Noch ein Stück mehr Sicherheit bietet die Protect Pro Aktienanleihe (ISIN AT0000A1FUE7), da die 80-prozentige Barriere hier nur am Laufzeitende aktiv ist. Dafür müssen Anleger einen niedrigeren Kupon von 3,5 Prozent p.a. in Kauf nehmen. Eine offensive Variante ist die klassische Aktienanleihe (ISIN AT0000A1FUC1). Sie hat keinen Protect-Level eingebaut. Zur Rückzahlung zum Nennwert kommt es also nur, wenn die Aktie am Ende ihren Startwert erreicht. Das größere Risiko wird mit einem höheren Kupon von 7,25 Prozent p.a. ausgeglichen.

Fazit: Bei der Protect Aktienanleihe auf Andritz ist am Laufzeitende im August 2016 die Zahlung eines Kupons von 5,50 Prozent p.a. vorgesehen. Zudem wird das Papier zum Nennwert getilgt, wenn die Andritz-Aktie während der Laufzeit stets über der Barriere von 80 Prozent des Startwerts notiert. Durch den Kupon ist die Aktienanleihe im Vergleich zum Direktinvestment als etwas defensiver einzustufen.

Ein Beitrag von Christian Scheid. Er ist Chefredakteur von Zertifikate // Austria und freier Wirtschafts- und Finanzjournalist. Er schreibt für mehrere österreichische und deutsche Fachmagazine und -zeitungen. Sein Gratis-Newsletter ZERTIFIKATE // AUSTRIA ist mehr als lesenswert. Hier geht es zur Anmeldung.

Bildquelle: Pressefoto Andritz