Die Zentralbanken öffnen die Geldschleusen und die Märkte jubeln

Die Zentralbanken greifen zu ungewöhnlichen Mitteln und öffnen die Geldschleusen. Aber es sind ja auch ungewöhnliche Zeiten. Mit koordinierten Massnahmen greifen die US-Notenbank Fed, die EZB, die Bank of Japan, die Bank of Canada, die Bank of England und die Schweizerische Nationalbank in die Liquidität der Märkte ein. Zur Begründung der Eingriffe, die Presseerklärung der SNB:

Diese Massnahmen haben zum Ziel, den Anspannungen an den Finanzmärkten entgegenzutreten, dadurch die Folgen dieser Anspannungen auf die Kreditversorgung der Haushalte und Unternehmen zu mildern und so das Wirtschaftswachstum zu stützen.
Die genannten Zentralbanken haben sich geeinigt, die Zinssätze für die bestehenden, befristeten Liquiditäts-Swap-Abkommen in US-Dollar um 50 Basispunkte zu senken, womit der neu geltende Zinssatz demjenigen des Overnight Index Swap (OIS) plus 50 Basispunkte entspricht. Dieser Zinssatz gilt für alle ab dem 5. Dezember 2011 durchgeführten Operationen. Die Swap-Abkommen wurden bis 1. Februar 2013 verlängert. Zudem werden die Bank of England, die Bank of Japan, die EZB und die SNB weiterhin Geschäfte mit Laufzeiten von drei Monaten anbieten.
Im Sinne einer vorsorglichen Massnahme sind die genannten Zentralbanken übereingekommen, befristete bilaterale Liquiditäts-Swap-Abkommen abzuschliessen, so dass in allen Währungsgebieten Liquidität in allen ihren Währungen angeboten werden kann, falls es die Marktbedingungen erfordern. Zurzeit besteht keine Notwendigkeit, Liquidität in Nicht-Lokalwährungen ausser dem US-Dollar anzubieten. Die Zentralbanken erachten es jedoch als sinnvoll, die nötigen Massnahmen zu treffen, damit liquiditätszuführende Operationen bei Bedarf schnell in die Wege geleitet werden können. Diese Swap-Abkommen laufen bis zum 1. Februar 2013.

[ad#Google Adsense M-rechts]Bei der EZB heißt es ergänzend:

The Governing Council of the European Central Bank (ECB) decided in co-operation with other central banks the establishment of a temporary network of reciprocal swap lines. This action will enable the Eurosystem to provide euro to those central banks when required, as well as enabling the Eurosystem to provide liquidity operations, should they be needed, in Japanese yen, sterling, Swiss francs and Canadian dollars (in addition to the existing operations in US dollars).
The ECB will regularly conduct US dollar liquidity-providing operations with a maturity of approximately one week and three months at the new pricing. The schedule for these operations, which will take the form of repurchase operations against eligible collateral and will be carried out as fixed-rate tender procedures with full allotment, will be published today on the ECB’s website.
In addition, the initial margin for three-month US dollar operations will be reduced from currently 20% to 12% and weekly updates of the EUR/USD exchange rate will be introduced in order to carry out margin calls. Those changes will be effective as of the operations to be conducted on 7 December 2011. Further details about the operations will be made available in the respective modified tender procedure via the ECB’s Website.

Die Reaktion der Märkte ist klar positiv: 14.45 Uhr MEZ: DAX +4,4 Prozent, Euro Stoxx 50 +3,5 Prozent