(Aktien-)Sparen für Generationen

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In Zeiten von Niedrigzinsen ist das Sparen schwierig geworden. Doch egal ob Großeltern für ihre Enkel oder Eltern für ihre Kinder etwas ansparen wollen: Abseits des Sparbuches ist es am sinnvollsten. Wir zeigen Ihnen wie.

Das Sparbuch war für viele Menschen die beste Methode um Geld für die folgenden Generationen anzusparen. Viele Großeltern zahlen für ihre Enkel bzw. Eltern für ihre Kinder Monat für Monat auf ein Sparbuch ein. Doch in Zeiten von Zinsen nahe Null ist das wenig sinnvoll. Aufgrund des langen Anlagehorizonts von fast zwei Jahrzehnten sind Aktien deutlich rentabler.

Die Idee des langfristigen Vermögensaufbaus beruht im Wesentlichen auf zwei Faktoren: kontinuierlichen Einzahlungen und dem Zinseszinseffekt. Entscheidend ist dabei nicht die Höhe der Einzahlungen, sondern der Zeitfaktor. Denn: Je später ein Anleger mit dem Vermögensaufbau anfängt, desto mehr Geld muss er aufwenden, um bei einer bestimmten Rendite ein bestimmtes Vermögen zu erreichen. Im Umkehrschluss heißt das: Je früher, desto besser.

Zinseszinseffekt wirkt

Welche Wirkung der Zinseszinseffekt hat, zeigt ein einfaches Beispiel. Wer über zehn Jahre monatlich 100 Euro anspart und eine Rendite von 7 Prozent erzielt, hat dank Zinseszinseffekt am Ende rund 17.200 Euro. Ohne diesen Effekt bleiben nach zehn Jahren etwa 1.000 Euro weniger. Man sieht also: Der Zinseszinseffekt bringt auf Dauer richtig Rendite. Im Beispiel macht das rund 10 Sparraten aus. Bei längerfristigen Anlagezeiträumen wirkt sich der Zinseszinseffekt noch deutlicher aus.

An dieser Stelle kommt die Frage, wo man die genannten 7 Prozent Rendite im Jahr erreicht. Die Antwort ist leicht: An der Börse. So konnte in den 30 Jahren seit der Auflage des DAX eine jährliche Rendite von fast 8 Prozent auf das angelegte Geld erwirtschaftet werden. Wer also 30 Jahre lang 50 Euro im Monat – also insgesamt 18.000 Euro – in den Aktienmarkt steckte, kann sich jetzt über ein Vermögen von knapp 70.000 Euro freuen.

Ein Blick auf die letzten Jahrzehnte macht deutlich, welche Schwierigkeiten dabei zu bestehen waren. Stichwort Platzen der Technologieblase, Lehman-Pleite und Euro-Krise. Im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise ist seit dem Jahr 2008 die Staatsverschuldung der größten und wichtigsten Industrie-Staaten massiv gestiegen. Doch die Börsen kennen seit Jahrzehnten – allen Wirtschafts-/Öl-/Finanz-Krisen und anderen Unruhefaktoren zum Trotz – nur einen Weg. Dieser führt nach oben.

In Aktien zu investieren – es ist richtig und aussichtsreich. Doch viele Anleger zweifeln daran. Sie sehen die Kursentwicklung an den Börsen, aber dennoch zweifeln sie noch immer an der Sinnhaftigkeit der Aktienanlage. Viele Anleger sind gebrannte Kinder, weil sie etwa durch das Platzen der Technologieblase im Jahr 2000 oder den Börsengang der Deutschen Telekom die schlimmsten Negativbeispiele für ein Börsenleben hautnah miterlebt haben. Doch davon sollte man sich nicht verunsichern lassen. Die Zeiten waren andere und werden so nicht wieder kommen. Der technologische Wandel hat es damals für viele ohne Erfahrung möglich gemacht vom schnellen Geld zu träumen. Dass diese Träume zwangsläufig enttäuscht werden mussten, war abzusehen. Mit etwas mehr Weitsicht und Konzentration auf das Wesentliche muss man sich vor Augen führen: Die Aktie ist nichts anderes als die Beteiligung an einem Unternehmen. Die Börse ist der Handelsplatz dafür. Dort gibt es viele Marktschreier und Scharlatane. Diese darf man jedoch nicht allzu ernst nehmen. Mit diesen kleinen „Regeln“ im Hinterkopf lassen sich auch die genannten Extrembeispiele ausblenden.

In vielen anderen Ländern gehört das Aktiendepot zum Leben dazu, wie bei uns das Sparbuch. Dabei werden dort zum Teil Aktien von Generation zu Generation weitervererbt. In anderen Fällen wird schon mit der Geburt eines Kindes ein Depot eingerichtet und mit langfristig erfolgreichen Aktien kontinuierlich befüllt. Am Ende soll es dem Nachwuchs in der Ausbildung an nichts fehlen. Gut, wenn man als junger Mensch dann auf ein erfolgreich geführtes Depot zurückgreifen kann.

In klassischen Aktienländern wie den USA verlässt man sich beim langfristigen Vermögensaufbau nicht auf hochgehypte Trendthemen, sondern fokussiert sich ganz auf solide Unternehmen. Diese findet man häufig sogar im eigenen Haushalt, Stichwort Konsumgüter. Denn gerade solche Unternehmen, die Produkte herstellen, mit denen auch Nicht-Börsianer etwas anfangen können, sind in der Regel sinnvolle Langfristinvestments.

Zu den Klassikern und den konservativen Langfristinvestments zählen die Konsumgüterhersteller. Marken wie Ariel oder Uhu sind Generationen ein Begriff. Die dahinter stehenden Unternehmen Henkel und Beiersdorf sind wiederum spannende Aktiengeschichten. Sie waren für viele Anleger die Basis für den eigenen Vermögensaufbau.

Dieses Wissen sollte daher auch unbedingt an die nächsten Generationen weiter gegeben werden. Das geht am besten über eigenes Erleben. Sprich, wenn der Opa dem Enkel eines Tages das eigene Depot zeigt und erklärt, mit welchem Einsatz er das Vermögen erzielt hat. Dieses Sparen für die nächste Generation wird bei vielen Direktbanken als Junior-Depot sogar kostengünstig angeboten.

Ein Depot für den Junior

Egal ob Fondssparplan oder regelmäßige Wertpapieranlage: Wer auf ein Junior-Depot etwa der comdirect regelmäßig einzahlt, spart sich die Depotgebühren. Einen Wertpapiersparplan gibt es dabei schon ab 25 Euro Sparrate im Monat. Unterstützt wird das Engagement für die kommende Generation mit einem Zuschuss bei Abschluss eines Wertpapiersparplans von bis zu 30 Euro.

Das Schöne ist: Die regelmäßigen Beiträge können jederzeit durch Einmalanlagen aufgestockt werden. Etwa wenn Geld zur Geburt, Taufe oder anderen Feierlichkeiten angelegt werden soll. Die Varianten sind vielfältig. So gibt es die Möglichkeit, dass durch Fonds-Sparen professionelle Fondsmanager für Sie und ihre Kinder oder Enkel arbeiten. Mit dem Junior-Depot sparen Sie gleichzeitig die Transaktionskosten. Das gilt auch für Index-Fonds (ETFs). Auf Aktions-ETFs zahlen Sie im Sparplan keine Orderentgelte. Anleger, die lieber selbst aus einem Fundus an Aktien einen eigenen Sparplan zusammenstellen wollen, haben auch diese Möglichkeit. Die comdirect bietet das Aktien-Sparen für mehr als 100 deutsche und 25 amerikanische Unternehmen an. Am Ende kommt in allen Fällen der Zinseszinseffekt mit zum Tragen.

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