In Amerika muss ein Gang zum Insolvenzverwalter nicht zwangsläufig das Ende bedeuten. Schafft es auch Kodak sich zu sanieren oder wird das zu lange Festhalten am Kerngeschäft – in der analogen Fotografie – dem Unternehmen zum Verhängnis?
Was schon lange Zeit bekannt war, ist nun offiziell. Der traditionsreiche Hersteller von Filmen und Kameras hat Insolvenz angemeldet. Ausgenommen sind alle Konzern-Töchter außerhalb der USA. Einst ein Foto-Pionier und die Nummer eins im Fotografie-Bereich, kämpft der Konzern aus Rochester, New York jetzt um sein Überleben. Zum Verhängnis wurde dem Unternehmen – das auf eine 131-jährige Firmengeschichte zurückblicken kann – der Wechsel weg von der analogen Fotografie hin zum digitalen Zeitalter, den Kodak bisher nie adäquat bewerkstelligen konnte.
Für das Traditionsunternehmen besteht allerdings immer noch einiges an Hoffnung. Anders als in Deutschland geht es in den USA im Insolvenzrecht wirklich darum ein Unternehmen zu sanieren und nicht wie dies in Deutschland der Fall ist, den Gläubigern noch möglichst viel aus der Konkursmasse zu sichern. Der Geschäftsbetrieb soll bis zum Ende des Insolvenzverfahrens, welches vom Unternehmen für das Jahr 2013 erwartet wird, weitergeführt werden können. Laut Firmenangaben hat die Citigroup Kodak bereits eine Kreditlinie von 950 Mrd. Mio. US Dollar eingeräumt.
Seit dem Einzug der Digitaltechnik in die Fotografie Ende des vergangenen Jahrhunderts erlebte die Kodak-Aktie einen beispiellosen Absturz. Von den damaligen Höchstständen von knapp über 90 US Dollar fiel das Papier zum Schluss des vergangenen Jahres unter die Marke von 1 US Dollar.
Um sich wieder frisches Kapital zu beschaffen plant Kodak über 1000 seiner Patente zu veräußern. Außerdem strengt die Firma in seinem Überlebenskampf eine Reihe von Patentklagen an. Darunter sind Unternehmen wie Samsung, Apple und Fujifilm.
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Bleibt abzuwarten ob dem Konzern die Umstrukturierung unter dem Gläubigerschutz gelingt, oder ob die Firma vom Markt verschwindet, die einstmals stellvertretend für die analoge Fotografie stand. Schade wärs allemal.