Um 10: DAX hält Kontakt zur 10.000 – Comeback der Konjunktursorgen

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Mit dem stärksten monatlichen Einbruch der deutschen Exporte im August seit sechs Jahren erleben die Konjunktursorgen ein Comeback in den Köpfen der Anleger und dämpfen etwas die positive Stimmung der vergangenen Tage. Dennoch behält der Deutsche Aktienindex die Marke von 10.000 Punkten in Sichtweite und überzeugt damit ein weiteres Mal durch relative Stärke gegenüber fortgesetzt schwachen Wirtschaftsdaten aus Deutschland.

Die Zahlen zum Export zeigen Eines: Die Schwierigkeiten der Schwellenländer machen sich auch bei der europäischen Konjunkturlokomotive Deutschland bemerkbar. Angesichts der Schatten, die diese Zahlen auf die aufziehende Quartalsberichtssaison werfen, könnte das die euphorische Erwartungshaltung an eine Jahresendrally wieder etwas dämpfen. Bereits gestern Abend lieferte Rohölpreis einen Hinweis darauf, dass die Konjunktursorgen nicht so leicht verschwinden. Mit der Veröffentlichung des stärker als erwartet ausgefallenen Rohölbestands in den USA gaben nicht nur die Preise für Rohöl nach, sondern auch die US-Börsen und im Gefolge der DAX.

Ein derzeitig stützender Faktor für die Erholung der Aktienmärkte sind auch wieder aufgeflammte geldpolitische Stimuli-Fantasien. Einen Hinweis darauf, ob die Hoffnungen auf geldpolitische Geschenke erfüllt werden, wünschen sich die Investoren heute von der Sitzung der Bank of England, dem Bericht von der EZB-Sitzung im September und den Fed-Sitzungsprotokollen am Abend.

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Aus charttechnischer Sicht befinden wir uns aktuell an einem interessanten Punkt. Denn der Dow Jones beispielsweise testete gestern sein Erholungshoch vom September, prallte allerdings zunächst ab. Gelingt noch der Ausbruch, könnte dies auch den DAX, der bei rund 10.090 abprallte, mit nach oben ziehen. Im DAX würde dann zunächst die 10.320-Punkte-Marke in den Fokus rücken. Weitet sich der Rebound noch aus, kämen allerdings die Marken 9.730 und 9.650 als potenzielle Anlaufstationen ins Spiel kommen.

Andreas PaciorekEin Beitrag von Andreas Paciorek

Er ist Market Analyst Germany & Austria bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor arbeitete er bei der Bank of Tokyo Mitsubishi in Frankfurt sowie bei der Varengold Bank. Paciorek hat ein Diplom der Universität Bonn im Bereich Regionalwissenschaften Japan mit Schwerpunkt Wirtschaft.

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