Wochenrückblick KW41: Volkswagen-Aktionäre weiter im Krisenmodus

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Der Beginn der Bilanzsaison hat in der abgelaufenen Handelswoche wenig Begeisterung ausgelöst. Das könnte sich in der kommenden Woche ändern, wenn mit den Großbanken, sowie Intel und General Electric zahlreiche Schwergewichte über die jüngsten Geschäftsmonate berichten. Am Markt herrscht aber nicht nur deswegen gute Laune. Auch die wahrscheinliche Verschiebung der US-Zinswende sorgt für Optimismus und trieb den DAX sogar über 10.000 Punkte. Dass dieser Optimismus nicht von kurzer Dauer sein dürfte, zeigt der Citi-Investmentbarometer. Für die kommenden drei Monate gehen 45,8 Prozent der Befragten von steigenden Aktiennotierungen in Europa aus. Im zweiten Quartal waren es nur 25,5 Prozent. Für den Zeitraum von einem Jahr rechnen 63,7 Prozent mit einer solchen Tendenz (Q2: 65,8 Prozent). Das Gesamt-Sentiment, welches die Einschätzungen von Aktien, Zinssatz, Öl und Gold aggregiert und das Werte von -100 bis +100 Punkten einnehmen kann, liegt im dritten Quartal bei +24 Punkten und somit etwas niedriger als im zweiten Quartal (Q2: +28 Punkte). Mit diesen Zahlen im Hinterkopf dürfte es leicht fallen auf eine Jahresendrallye am Aktienmarkt zu setzen. Freuen wir uns also auf die nächsten Wochen, die sicher wieder einiges an spannenden Börsenerlebnissen bringen werden.
Bei Volkswagen (WKN 766403) ruht dabei die Hoffnung auf ein schnelles Ende des Abgasskandals. Doch nach den massiven Einsparankündigungen sowie den Maßnahmen in den USA könnte das dicke Ende erst noch kommen. Die VW-Aktie macht derweil wilde Sprünge – sie ist zum Spielball der Spekulanten verkommen. Sogar in der Stammaktie gibt es heftige Bewegungen, der keine normalen Handelsaktivitäten zu Grunde liegen.

Deutschland

Seit der Gründung von BASF (WKN BASF11) im Jahr 1865 hat der weltgrößte Chemiekonzern einiges erlebt. Bisher konnte das Unternehmen jede Wirtschafts- und Finanzkrise meistern. Die Anteilseigner freuten sich regelmäßig über großzügige Ausschüttungen. Und auch dieses Mal will BASF alles dafür tun, sich in einem schwierigen Marktumfeld zu behaupten. Zumal 2015 das Jahr des 150. Jubiläums ist. Mehr dazu hier.
Die jüngsten Pilotenstreiks hatten den Kurs der Lufthansa-Aktie (WKN 823212) lange Zeit belastet. Jetzt scheint der Kranich-Airline der Befreiungsschlag gelungen zu sein. Mehr dazu hier.
Europas größter Sportartikelhersteller adidas (WKN A1EWWW) hat genügend eigene Sorgen. Mit dem Konzernumbau und den US-Konkurrenten Nike (WKN 866993) und Under Armour (WKN A0HL4V) hat der DAX-Konzern alle Hände voll. Da kann man nicht auch noch den FIFA-Korruptionsskandal gebrauchen. Zumal sich die ganze Geschichte zum Nachteil der Herzogenauracher entwickelt. Unsere Einschätzung dazu hier.
Möglicherweise ist es genau das, was die Deutsche Bank (WKN 514000) gebraucht hat. Seit Jahren wurde viel von einem Neuanfang gesprochen, während verschiedene finanzielle Belastungen aus der Finanzkrise nur nach und nach an die Welt kamen. Mit den nun vorgenommenen Abschreibungen und einer neuen Strategie dürfte der neue Co-Chef John Cryan endgültig zum Befreiungsschlag ansetzen. Mehr dazu hier.

International

In den letzten Wochen schwächelte die Aktie des kanadischen Goldminenbetreibers Barrick Gold (WKN 870450). Die verschobene Zinserhöhung der Fed hatte bisher noch keine gravierenden Auswirkungen auf den Kurs. Angesichts eines enttäuschenden US-Arbeitsmarktberichts für den Monat September könnte sich die Zinswende jedoch sogar bis zum nächsten Jahr hinziehen. Dies könnte auch aller Voraussicht nach den Aktienkurs der Kanadier ankurbeln. Mehr dazu hier.
So richtig prickelnd sind die Wachstumszahlen beim weltgrößten Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan (WKN 938427) auch im dritten Quartal 2015 nicht ausgefallen. Immerhin konnte der Konkurrenten des MDAX-Unternehmens Symrise (WKN SYM999) auf organischer Basis wachsen und die Dynamik gegenüber dem ersten Halbjahr sogar steigern. Mehr dazu hier.
Der Immobilienkonzern Buwog (WKN A1XDYU) ist gut in das neue Geschäftsjahr 2015/16 gestartet. Zum Berichtsstichtag 31. Juli umfasste das von dem Immobilienkonzern gehaltene Bestandsportfolio insgesamt 51.440 Einheiten mit einer Fläche von rund 3,6 Mio. Quadratmetern und einem Fair Value von rund 3,6 Mrd. Euro. Unsere Einschätzung dazu hier.
Am Freitag vor genau 20 Jahren zum Opening Bell ging die voestalpine AG (WKN 897200) an der Wiener Börse auf das Parkett. Zwei Jahrzehnte voller Spannung, Kapitalgeschichten, Quartalsbilanzen und Prognosen. 20 Jahre mit vielen Menschen in einem erfolgreichen Unternehmen aus Linz. Ein kleiner Überblick.

Wochenvorschau: Unternehmenstermine

In Sachen Quartalszahlen beginnt nun die neue Berichtssaison. In der kommenden Woche stehen u.a. die Zahlen von Intel, Johnson & Johnson, JP Morgan (Dienstag); Bank of America, Netflix, Wells Fargo (Mittwoch); Ciigroup, Goldman Sachs, KWS Saat (Donnerstag); General Electric, Honeywell, Nestlé (Freitag).

Wochenvorschau: Konjunkturdaten

Dienstag
08:00 DE Verbraucherpreise (September)
11:00 DE ZEW-Konjunkturerwartungen (Oktober)
11:00 EU ZEW-Konjunkturerwartungen (Oktober)

Mittwoch
11:00 DE Industrieproduktion (August)
14:30 US Erzeugerpreise (September)
14:30 US Einzelhandelsumsatz (September)
16:00 US Lagerbestände (August)

Donnerstag
14:30 US Verbraucherpreise (September)
14:30 US Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche)
14:30 US Empire-State-Manufacturing Index (Oktober)
16:00 US Philly-Fed-Index (Oktober)

Freitag
11:00 EU Verbraucherpreise (September)
11:00 EU Handelsbilanz (August)
15:15 US Industrieproduktion (September)
16:00 US Verbrauchervertrauen Uni Michigan (Oktober)

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