Im Fokus Nokia: Wann platzt endlich der Knoten?

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Nokia den Mobiltelefonmarkt dominiert hat. Allerdings hat sich allem Anschein nach gezeigt, dass man seitens der Finnen den Trend zu der Herstellung bzw. Vertrieb von ersten Smartphones verschlafen hat- und mit Apple und Samsung ist die Konkurrenz genau in diesem Sektor scheinbar übergroß geworden. Den Titel als größter Handyhersteller der Welt kann Nokia zwar trotz sinkender Absätze noch verteidigen, doch im mittlerweile eben so wichtigen Smartphone-Markt scheinen die Finnen keine Chance gegen die Übermacht von Apple & Co zu haben.

Bei den Betriebssystemen haben sich beispielsweise Apple und Google derzeit als Hauptanbieter etabliert, Nokias Symbian-Plattform hat anscheinend den Anschluss verloren. Aus diesem Grund hat man sich in 2011 auch entschieden, eine Kooperation mit Microsoft einzugehen, das ebenfalls am lukrativen Smartphone-Markt verdienen möchte. Das im vergangenen Jahr bereits veröffentlichte Lumia 800 und das auf der CES in Las Vegas präsentierte Lumia 900 sollen nun wesentlich dazu beitragen Apple, Samsung und Google Marktanteile abzujagen. Wie überzeugt man bei Microsoft von der Gemeinschaftsproduktion ist zeigte der als „The PC-Guy“ bekannte Ben Rudolph. Auf der CES forderte er mit seinem Lumia 900 die Besucher mit ihren jeweiligen Smartphones zum Duell heraus und rührte damit kräftig die Werbetrommel. Für das Lumia 900 liefert Microsoft das Betriebssystem Windows Phone 7.

Wie nötig wiederum Nokia einmal wieder gute Nachrichten hätte, zeigen die zuletzt veröffentlichten Geschäftszahlen. Dabei musste man für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Verlust von 1,2 Mrd. Euro ausweisen – der Hauptteil dieser roten Zahlen kamen aus dem letzten Quartal mit einem Minus von 1,1 Mrd. Euro. Zur Erinnerung: Im Gesamtjahr 2010 konnte man noch einen Gewinn von 1,85 Mrd. Euro verbuchen. Der Umsatz sank in 2011 derweil auf Jahressicht um fast 10 Prozent von 42,45 auf 38,66 Mrd. Euro. Im vierten Quartal sank der Umsatz im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum sogar um 20 Prozent auf 10 Mrd. Euro – und das im für die Branche so wichtige letzte Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft . Hier ging der Verkauf von Nokia-Smartphones um 31 Prozent im Jahresvergleich zurück auf 19,6 Millionen zurück. Zum Vergleich: Während man sich bei Nokia über eine Million verkaufte, der Ende November in den Handel gegangenen Lumia-Smartphones freute, so konnte der große Rivale Apple im vierten Quartal allein 37 Millionen iPhones verkaufen und sowohl einen Rekordumsatz von 46,33 Mrd. US Dollar und einen Rekordgewinn von 13,1 Mrd. US Dollar verbuchen.

Die Nokia-Zahlen des letzten Quartals reihen sich auf den ersten Blick ein, in die seit Jahren rückläufigen Geschäfte, die den Aktienkurs des Unternehmens innerhalb von ca. 10 Jahren von 65 Euro auf 4 Euro drückten. Mit der relativ positiven Einführung der in Zusammenarbeit mit Microsoft hergestellten Lumia-Smartphones ist man aber augenscheinlich bei Nokia optimistisch, in Zukunft wieder bessere Zahlen zu schreiben. So gab sich Nokia-Chef Stephen Elop bei der Bekanntgabe der Zahlen kämpferisch: Man werde die Verkäufe weiter vorantreiben und weitere Produkteinführungen bringen, die notwendig seien um erfolgreich zu sein, heiß es seitens Elop.

Erfolgreich wiederum ist die Aktie, wenn man auf den Chart schaut, nur bedingt. Nach einer volatilen Seitwärtsbewegung im 4. Quartal 2007, startete eine mehrjährige Abwärtsbewegung, die sich erst im 3.Quartal 2011 verlangsamte. Nach einem Anstieg im Herbst 2011 in die Region um 5 Euro rutschte das Papier erneut zeitweise unter die Marke von 3,60 Euro. Um nun weitere Kursanstiege überhaupt möglich zu machen, sollte das Papier wieder nachhaltig über die 4-Eurto-Marke steigen, um sich dann dem markanten Hoch vom 1. September (4,768 Euro) zu nähern. Würde diese Marke zurückerobert werden, würde sich für spekulative Anleger durchaus ein Long-Engagement anbieten, da dann die Region 5,30/5,40 Euro als nächste Zielzone anvisiert werden könnte. Mit einem Wave-XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DB93ZN) könnte man auf weiter steigende Kurse setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 2,92, die Knock-Out-Schwelle bei 2,95 Euro.

Bei allen potenziellen Kursgewinn-Möglichkeiten sollte man aber auch eines im Hinterkopf haben: Bei den aktuellen Nokia-Kursen könnte es aber durchaus auch zu einem erneuten Abrutschen unter die Marke von 3,50 Euro kommen, die weiteres Verkaufspotenzial mit sich bringen könnte. Auf diese könnte man als Anleger mit einem Wave-XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DE76U9) spekulieren. Der Hebel dieses Derivates liegt aktuell bei 2,79 und die Knock-Out-Schwelle bei 4,90 Euro.

Stand: 01.02.2012/ ein Gastkommentar von Nicolai Tietze, Vice President db x-markets

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