Heidelberger Druck: Langsam tut es immer mehr weh

Es läuft auch weiterhin nicht gut für die Heidelberger Druckmaschinen AG. Trotz der im Jahr 2009 gewährten Staatshilfen konnte sich das immer noch defizitäre Unternehmen noch nicht erholen. „FOCUS 2012“ soll nun den Turnaround bringen und das Unternehmen im Geschäftsjahr 2013/14 wieder in die Gewinnzone führen…

Bei der jüngsten Bekanntgabe der Zahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres, das am 31. März 2012 endet, gab es wieder einmal rote Zahlen zu vermelden. So wurde für diesen Zeitraum ein Umsatz von 1,8 Mrd. Euro ausgewiesen, was einen Rückgang zum gleichen Vorjahreszeitraum um 4 Prozent bedeutete. Wenn man das Ergebnis allerdings währungsbereinigt sieht, dann wurde fast das Vorjahresniveau erreicht, was allerdings höchstens eine geringe Erleichterung liefern kann. „Die unsichere konjunkturelle Lage und das dadurch gebremste Investitionsverhalten haben sich wie erwartet im Geschäftsverlauf von Heidelberg niedergeschlagen“, begründete Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens die erneut schwache Performance.

Beim Ergebnis vor Steuern konnte Heideldruck eine leichte Verbesserung erzielen und das Minus von 103 Mio. Euro auf 91 Mio. Euro senken. Wobei nach drei Quartalen ein Fehlbetrag für das laufende Geschäft von -79 Mio. Euro steht, etwa so hoch wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Das Unternehmen plant aber im Jahr 2013/14 in die Gewinnzone zurückzukehren. Als Hoffnungsschimmer sieht man dabei auf Unternehmensseite das leicht positive Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Ebenso wurde im Januar 2012 das Effizienzprogramm „FOCUS 2012“ verabschiedet, das im Geschäftsjahr 2013/14 Einsparungen von 180 Mio. Euro bringen und für ein operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen von rund 150 Mio. Euro sorgen soll. Einmal mehr verspricht man sich auch von der im Mai stattfindenden Branchenmesse Drupa einiges an positiven Impulsen für den Auftragseingang.

Heidelberger Druck wird aber auch weiterhin mit einem schwachen Druckmaschinenmarkt zu kämpfen haben. Die herrschenden Probleme der Branche wurden einmal mehr durch die Schieflage des Konkurrenten MANroland deutlich. Bei Heideldruck hätte man es auch viel lieber gesehen, wenn der Konkurrent aus dem mit Überkapazitäten überfluteten Markt verschwunden wäre.

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Quelle: comdirect

Und nun die Gretchen-Frage. Schafft das Unternehmen den Turnaround? Wenn ja, dann könnte die Aktie vielleicht langfristig wieder ne Sache werden. Bei dem Chart allerdings muss man schon tief durchatmen…