Before the Bell: DAX deutlich im Minus, US-Futures deuten schwachen Handel an

Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich am Dienstag wieder von seiner schwächeren Seite. Auslöser sind weiterhin Sorgen um die Weltwirtschaft. Besonders US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte gestern für erhebliche Skepsis gesorgt. Zwar hatte er sich in einer Rede verhalten optimistisch bezüglich der weiteren Wirtschaftsentwicklung in den USA gezeigt, aber gleichzeitig auch die Langwierigkeit der Probleme hingewiesen. Die Unsicherheit durch die Rede war nur durch den schwächeren Rückgang der Verbraucherkredite übertrumpft worden. So war das Gesamtvolumen der ausstehenden Verbraucherkredite im Oktober um lediglich 1,7 Prozent auf 2,482 Billionen Dollar gesunken.

Dubai bleibt in den Schlagzeilen

Nachdem die ersten Schockwellen der Dubai-Krise so langsam abgeflacht sind, schaut man sich die Probleme etwas genauer an und geht in die Fehleranalyse über. So überprüft inzwischen der IWF die Probleme rund um den Staatskonzern Dubai World. Das Emirat selbst prüft den Verkauf von Firmenanteilen. Allerdings geht es wohl eher um den Besitz von Dubai World, denn um Beteiligungen des Staates. DAX-Werte wie Daimler oder Volkswagen leiden aber dennoch unter den Meldungen, schließlich liegen viele Aktienpakete am Golf und Dubai ist nicht das einzige Land, von dem man Probleme erwartet. Und der Verkauf von Anteilen drückt immer auf den Preis, auch wenn die Nachrichten aus dem Unternehmen selbst eigentlich ganz positiv sind.

Automobilabsatz: Audi und BMW melden steigende Verkaufszahlen

Nachdem gestern bereits Daimler positive Zahlen aus seinem Pkw-Segment gemeldet hatte, zogen heute BMW und Audi nach. Während die VW-Tochter im November mit 82.750 Autos 8,9 Prozent mehr Autos verkaufte, konnten die Bayern 107.686 Modelle abgesetzen, was einem Plus von 11,5 Prozent entspricht. Damit zeigt sich, dass zumindest im Mittel- und Oberklassesegment die Talsohle erreicht ist und nun wieder bessere Zeiten kommen. Nichtsdestotrotz muss man an dieser Stelle auch bemerken, dass hier weiterhin das Instrument Kurzarbeit bislang Entlassungen verhindert hat. Ob allerdings die alten Absatzmengen je wieder erreicht werden und damit auch der Vorkrisen-Personalstand benötigt werden ist noch immer unklar. Die Diskussion um die Verlagerung der C-Klassen-Produktion bei Daimler hat gezeigt, dass hier das Gros der Veränderungen erst noch bevorsteht. Von Auswirkungen bei den unzähligen, nachgelagerten Automobilzulieferern wird ja derzeit noch garnicht gesprochen. Auf den Arbeitsmarkt in den süddeutschen Autoregionen kommt also noch einiges zu. Im heute sehr schwachen Börsenumfeld kann sich auch die BMW-Aktie nur mit roten Vorzeichen präsentieren.

US-Finanz- und Steuerberater H&R Block kann Verlust reduzieren

Der amerikanische Finanz- und Steuerberatungskonzern H&R Block konnte im zweiten Fiskalquartal 2009/2010 seinen Verlust reduzieren. So sank der Nettoverlust von 135,9 Mio. Dollar bzw. 41 Cents je Aktie auf nun 128,6 Mio. Dollar bzw. 38 Cents je Aktie. Der Umsatz wiederum verringerte sich von 351,5 Mio. Dollar auf 326,1 Mio. Dollar. Damit wurden die Analystenschätzungen deutlich geschlagen, diese hatten einen Verlust von 40 Cents je Aktie sowie ein Umsatz von 347 Mio. Dollar erwartet. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Das EPS aus dem fortgeführten Geschäft wird bei 1,60 bis 1,80 Dollar je Aktie gesehen. In der Folge kann die Aktie von H&R Block derzeit in Frankfurt 1,5 Prozent zulegen.

US-Futures deuten schwachen Handel an

In den USA stehen heute keine wichtigen Konjunkturdaten auf der Agenda. Derzeit deuten die Futures auf einen schwachen Auftakt hin. Aktuell verliert der Nasdaq 0,9 Prozent, der S&P 500 liegt 0,7 Prozent im Minus. Der DAX wiederum notiert 1,8 Prozent schwächer bei 5.680 Punkten.