Um 5: Überragende US-Arbeitsmarktdaten – DAX scheitert an 200-Tage-Linie

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Die bisherige Korrelation eines schwachen Euro und damit einhergehendem starken Deutschen Aktienindex verliert an Kraft. Mit überragenden US-Arbeitsmarktdaten ging ein Einbruch des Euro gegenüber dem US-Dollar auf den tiefsten Stand seit April einher, dennoch kann der DAX die für weitere Kursgewinne entscheidende 200-Tage-Linie nicht überwinden. Bis auf wenige Punkte lief der Index zwar heran, der Rücklauf aber zurück wieder unter die 11.000er Marke liefert ein Warnsignal. Eine Gemeinschaftswährung von nur noch gut 1,07 US-Dollar wäre vor einigen Monaten noch für einen mehrere hundert Punkte höheren DAX gut gewesen.

Dass der deutsche Leitindex nicht mehr in dem Maße davon profitieren kann, liegt an den nun nachlassenden geldpolitischen Fantasien in der Eurozone. Durch den jetzt schon schwächeren Euro nimmt der Druck auf die Europäische Zentralbank ab, ihr Anleihekaufprogramm auszuweiten. Gerade diese Erwartungen aber hatten den DAX jüngst über die 10.200 Punkte ausbrechen lassen und die Oktober-Rally gestartet.

Aber auch die US-Marktteilnehmer reagieren verschnupft. Mit einigen positiven Ausnahmen verlief die Quartalsberichtssaison nicht besonders berauschend. Dabei verwiesen viele US-Unternehmen auf den starken US-Dollar, der auf die Gewinne drückt. Mit dem gegen den Euro in Richtung Parität rauschenden Greenback dürfte es nun kaum leichter werden, die Gewinne zu steigern.

Auch die Reaktion in den Schwellenländern sollte in den kommenden Wochen beobachtet werden. In China dürfte man mit Grauen der Aufwertung des an den Dollar gekoppelten Yuan zuschauen. Die kommenden Handelsbilanzen dürften den kommenden Gegenwind auf den Weltmärkten zeigen.

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Aus charttechnischer Sicht liefert der Fehlausbruch über die 11.000 und Rebound an der 200-Tage-Linie ein Warnsignal. Erst bei einem nachhaltigen Anstieg über die 200-Tage-Linie um 11.070 stehen höhere Kurse im Fokus. Auf der Unterseite kommt wiederum die 10.680 auf den Radar.

Andreas PaciorekEin Beitrag von Andreas Paciorek

Er ist Market Analyst Germany & Austria bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor arbeitete er bei der Bank of Tokyo Mitsubishi in Frankfurt sowie bei der Varengold Bank. Paciorek hat ein Diplom der Universität Bonn im Bereich Regionalwissenschaften Japan mit Schwerpunkt Wirtschaft.

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