Die Nachricht, dass die Commerzbank nun doch eine Kapitalerhöhung durchführen möchte dürfte die Anleger womöglich nicht besonders freuen. In Verbindung mit den schlechten Geschäftszahlen wird dem zuletzt deutlich ansteigendem Aktienkurs somit ein Dämpfer verpasst.
Nachdem die zweitgrößte deutsche Bank im vergangenen Jahr hauptsächlich durch negative Schlagzeilen an der Börse aufgefallen war, legte der Kurs der Commerzbank-Aktie zu Beginn dieses Jahres ein fulminantes Comeback hin. Die Anleger durften sich über eine nahezu Verdopplung des Aktienkurses freuen.
Lange Zeit sah es so aus als würde das Geldinstitut die zusätzlich benötigten Mittel von 5,3 Mrd. Euro zur Erfüllung der verschärften Eigenkapitalanforderungen für Banken auch ohne weitere Staatshilfen oder eine Kapitalerhöhung stemmen können. Allerdings wurde bei der Bekanntgabe der Geschäftsergebnisse der Commerzbank deutlich, dass das Geldinstitut immer noch sehr stark unter den Folgen der Griechenland-Probleme zu leiden hat.
Somit gibt es auch ein Umdenken was die zunächst vermieden geglaubte Kapitalerhöhung angeht. Diese soll dem Unternehmen etwa 1 Mrd. Euro einbringen, womit ein erheblicher Beitrag zu den bis zum 30. Juni zu erfüllenden EBA-Kapitalanforderungen geleistet werden soll. Laut Unternehmensangaben wird die Kapitalerhöhung allerdings nicht zur Erfüllung der EBA-Anforderungen gebraucht, sondern es soll vielmehr der zuletzt stark gestiegene Aktienkurs ausgenutzt werden.
Notwendig wird dieser Schritt durch die hohen Belastungen, die sich aus den hohen Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen ergeben haben. Diese haben zu einem starken Gewinneinbruch geführt. Insgesamt sankt der Überschuss im vergangenen Jahr um 55,4 Prozent auf 638 Mio. Euro. Das griechische Staatsanleihen-Portfolio wurde um 74 Prozent abgeschrieben, wobei der ausgehandelte Schuldenschnitt für Griechenland die Bilanz mit etwa 2,3 Mrd. Euro belasteten.
EIn Blick auf den Chart noch: Uiii, also die Langzeit-Variante ist übel…