Die Tücken mit dem grünen Investment direkt vor Ort – bei den Streuobstwiesen

Bildquelle: Pixabay / Antranias

Wer etwas stöbert in der Medienlandschaft kommt nicht umhin, hier und da von „verstörenden“ Dingen zu lesen. Der Crash kommt oder ist schon da, Blasen am Immobilienmarkt, Zombie-Firmen wegen der Nullzinspolitik, Wirtschaftslage in China, Abschaffung des Bargeldes, Vertrauensverlust in den Euro und anderes. Es stellt sich die Frage, ob tatsächlich Notwendigkeit besteht Maßnahmen für den persönlichen Vermögensschutz zu ergreifen zur Rettung des eigenen Hab und Gut.

Dies alles darf jeder für sich selbst bewerten, zudem hat jeder auch die Freiheit sein Kapital im eigenen Ermessen verwalten zu können. Sind also Investitionen in eine Streuobstwiese sinnvoll, wie man etwa hier lesen kann?

Begriffe wie Gärten, Wälder und Wiesen werden oft mit Freizeitentspannung und Hobby verbunden. Da kann man schön wandern und spazieren gehen, spielen, grillen, relaxen. Natur pur klingt gesund und ein Fleckchen Erde zu besitzen, das ist wahrlich eine schöne Sache. Allerdings gibt es bei einem solchen Investment einiges zu berücksichtigen. Mit Zustandekommen des Kaufvertrages, Zahlung der Kaufsumme und Umschreibung im Grundbuch alleine ist es nicht getan, denn ein Grundstück bedarf auch der Pflege mit Ziel Werterhaltung. Nachstehend einige Punkte, die zu bedenken wären bei der Anschaffung einer Streuobstwiese:

Lage des Grundstückes und Erreichbarkeit: Wie lange ist der Fahrweg von Zuhause bis zur Obstwiese. Wie ist der Weg bis dorthin befahrbar. Liegt das Grundstück am Hang oder ist es ebenerdig, angesiedelt in einem Naturschutzgebiet oder potentiellen Baugebiet. Was ist in der Nachbarschaft und Umgebung los, z.B. ruhige Lage oder Autobahnnähe. Wie ist die Bodenbeschaffenheit, wird eine bereits bestehende Obstwiese gekauft oder legt man selbst eine an. Gibt es Förderprogramme.

Zubehör: Hat die Obstwiese einen Wasseranschluss, Stromanschluss und ist sie eingezäunt. Was ist laut Gemeinde bzw. Stadtverwaltung erlaubt hinsichtlich Gartenhaus oder Geräteschuppen und mit welchen Maßen.

Pflege: Das Gras muss mehrmals pro Jahr gemäht und entsorgt werden. Dies kann bedeuten: Sensen per Hand, Rasenmäher/Traktor anschaffen und damit arbeiten, Schnittgut zusammenrechen und abtransportieren. Der Zaun zum Nachbargrundstück sollte nicht verwildern, hier ist Handarbeit mit der Schere angesagt. Nicht zu vergessen: auch Tiere leben auf der Obstwiese.

Die Bäume benötigen regelmäßig einen Schnitt oder müssen behandelt werden. Reifes Obst muss gepflückt und aufgelesen werden, dann erfolgt die Weiterverarbeitung (in Kisten zu Hause lagern bis zum Verzehr oder Transport zur Abnahmestelle für Obst).

Erntezeit: Im Herbst müssen die Äpfel eingesammelt werden… (Bildquelle: Pixabay / Hans)

Fazit: Arbeit fällt reichlich an. Wer kein Landwirt ist und das alles nicht selbst machen kann aus beispielsweise zeitlichen oder gesundheitlichen Gründen, der hat Kosten für die Pflege bzw. Instandhaltung durch Dritte zu tragen. Das Brennholz aus einem Waldstückchen wird auch nicht von alleine fix und fertig nach Hause zum heimischen Kamin kommen.

Hier gibt es keine Dividenden und Zinsen, sondern die Obstbäume liefern den Ertrag, der von verschiedenen Faktoren abhängig ist wie dem Wetter. Streuobstwiesen gehören seit langer Zeit zu unserer Kultur und leisteten schon ganzen Familien einen Beitrag zur Existenz. Heute gibt es zwar nahezu alles im Laden zu kaufen, aber dennoch kann die Bewirtschaftung einer Obstwiese als spannendes Projekt angesehen werden und eben in schlechten Zeiten der Eigenversorgung dienen.

Sollte man die Ersparnisse auf Verdacht schon mal krisensicher anlegen? Das könnte bei im Raum stehenden Horrorszenarien durchaus Sinn machen. Jede Anlageform hat sowohl ihre Vorzüge als auch Nachteile. Nutzen und Risiken können individuell abgewogen werden, z.B. Kosten für Anschaffung und Verwahrung, Zugriffsmöglichkeiten, Verkaufsmöglichkeiten, Besteuerung. Investitionen in beispielsweise schöne glänzende Edelmetallbarren oder Münzen aus Gold und Silber sind sicherlich attraktiv, gerade weil die Kurse momentan wieder steigen.

Aber im Ernstfall kann man davon nicht abbeißen. Vermögende Menschen dürften wahrscheinlich Wege finden und ihr Kapital breit streuen können. Ansonsten: Wer nichts hat, der kann auch nicht wirklich etwas verlieren, oder? Und was gehört eigentlich zu den Grundbedürfnissen des Menschen damit dieser existieren kann?

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