Abseits der Piste: Die aufregendsten Alternativen für Wintersportfans

Mehr Action, mehr Abenteuer – entdecken Sie Wintersportarten, die weit über das Gewohnte mit Ski und Snowboard hinausgehen.

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Die Wintersportsaison begeistert viele Sportler. Doch abseits von Skiabfahrt, Skilanglauf und Rodeln gibt es auch noch andere Wintersportarten, die Schneefans einen neuen Kick geben könnten. Nach dem Motto „Mehr Action, mehr Fun“ stellen wir hier ein paar aufregende Alternativen für jeden Wintersportfan vor.

Schneegolfen: Golfen geht auch im Schnee

Im Winter ist es zu kalt für Ihren Lieblingssport Golf? Keineswegs! Auch in der kalten Jahreszeit können Golfspieler ihrer Leidenschaft nachgehen – beim Schneegolf. Statt des satten Grüns breitet sich eine weiße Schneelandschaft aus, und der Golfball leuchtet in auffälligen Neonfarben wie Grün oder Rot. Schneegolf wird auf speziell präparierten Flächen aus Schnee oder Eis gespielt, den sogenannten „Whites“ – ein origineller Ersatz für die üblichen „Greens“.

Die Ursprünge dieser modernen Golfvariante gehen auf den britischen Schriftsteller und Nobelpreisträger Joseph Rudyard Kipling zurück. Um auch im Winter nicht auf sein geliebtes Golfspiel verzichten zu müssen, entwickelte er Schneegolf. Heute hat sich diese kreative Sportart zu einem beliebten Trend entwickelt. Die Regeln weichen kaum vom klassischen Golf ab: Gespielt werden in der Regel 9 Löcher, und die Distanzen sind etwas kürzer.

Ein besonderes Erlebnis bietet das Spiel auf der glatten Schneefläche, denn wer seinen Ball über die Spielfläche hinaus schlägt, muss ihn womöglich im umliegenden Tiefschnee suchen und ausgraben. Golfanfänger profitieren dabei von einem entscheidenden Vorteil: Wenn der Schläger den Ball verfehlt, bleibt der Schnee nahezu unberührt – anders als beim traditionellen Golf, wo schnell einmal der Rasen umgepflügt wird. Hier bleibt lediglich ein Kratzer im Eis zurück.

Airboarden: Pistenabfahrt auf dem Luftboard

Beim Airboarden, einer rasanten Funsportart, gleitet man kopfüber auf einem luftgefüllten Kunststoffboard die Skipisten hinunter. In Bauchlage, mit dem Kopf voran und geschützt durch einen Helm, steuert man das Board durch Gewichtsverlagerung.

Das eigene Körpergewicht dient dabei als „Lenkrad“. Wer bremsen möchte, bringt das Airboard einfach in eine Querstelle. Mit genügend Schwung können kleine Hindernisse oder Schanzen zu einem kurzen Flugerlebnis führen – ein paar Meter in der Luft sind keine Seltenheit. Dank des Luftkissens landet man weich und sicher, fast wie auf einem Airbag.

Trotz der gepolsterten Landung richtet sich der Funsport eher an wagemutige Abenteurer als an vorsichtige Naturen. Erfunden wurde die „fliegende Luftmatratze“ von Joe Steiner aus Zug, der rund zehn Jahre an der Perfektionierung des Airboards gearbeitet hat. Die Sportart kann auf Rodelbahnen oder abgelegenen Schneehängen ohne Skifahrerbetrieb ausgeübt werden, was sie besonders vielseitig macht.

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Eisklettern: Klettern an Wasserfällen und Gletschern

Wenn Wasserfälle gefrieren, schlägt das Herz von Eiskletterern höher. Eisklettern bedeutet, gefrorene Eisformationen wie Wasserfälle oder Gletscher zu erklimmen. Die Ausrüstung eines Eiskletterers umfasst Steigeisen, spezielle Eispickel, einen Helm – als Schutz vor herabfallenden Eisbrocken – sowie Handschuhe. Je nach Steigung und Beschaffenheit des Eises gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Kompaktes Eis ist besonders stabil, bricht weniger und lässt sich daher besser erklimmen.

Der Eisklettersport hängt stark von den natürlichen Bedingungen ab: Bei zu niedrigen Temperaturen wird das Eis spröde, bei zu hohen Temperaturen hingegen brüchig. Ideale Verhältnisse herrschen bei Temperaturen zwischen minus 3 und minus 10 Grad Celsius.

Obwohl Eisklettern vor allem erfahrenen Kletterern vorbehalten ist, können auch sportliche Anfänger ohne Höhenangst diesen Nervenkitzel erleben. Zur Vorbereitung eignen sich künstliche Eistürme, die Anfängern ein sicheres Umfeld bieten, um erste Techniken zu erlernen, bevor sie sich ins natürliche Gelände wagen.

Heliskiing: mit dem Helikopter in den Tiefschnee

Beim Heliskiing geht es ganz hoch hinaus: Mit einem Helikopter erreicht man die schneebedeckten Gipfel, um anschließend eine unvergessliche Abfahrt im unberührten Tiefschnee zu genießen – begleitet von erfahrenen Heliguides.

Dieses Abenteuer verspricht Nervenkitzel pur und richtet sich vor allem an erfahrene Ski- und Snowboardfahrer, die den besonderen Kick im Tiefschnee suchen. Aufgrund der Lawinengefahr sind Heliguides speziell ausgebildet und stehen in enger Verbindung mit Wetterstationen, um die Schnee- und Wetterverhältnisse kontinuierlich zu überwachen.

Während der Abfahrt bleibt der Helikopter in der Nähe der Skifahrer und holt sie am Ende der Strecke wieder ab. Heliskiing wird in den schneereichen Regionen Kanadas, Russlands, Neuseelands und Australiens angeboten.

In den Alpen gibt es ebenfalls Möglichkeiten: In der Schweiz stehen rund 40 Gebirgslandeplätze zur Verfügung. In Österreich hingegen sind es nur zwei, beide in Lech Zürs am Arlberg. In Italien bietet das Aostatal perfekte Bedingungen für Heli-Touren.

So teuer ist Heliskiing

Die Kosten für Heliskiing variieren je nach Anbieter, Region und Leistungsumfang erheblich. In Europa, etwa in den Schweizer Alpen, beginnen die Preise bei rund 1.000 bis 1.500 Euro pro Person für einen Tag, der meist drei bis vier Flüge und Abfahrten umfasst.

In Nordamerika, vor allem in Kanada, wo Heliskiing seinen Ursprung hat, belaufen sich die Preise für mehrtägige Pakete schnell auf 5.000 bis 10.000 Euro – abhängig von der Anzahl der Flüge und der gebuchten Unterbringung.

Zu diesen Grundkosten kommen oft noch Extras hinzu: Skiguides, Sicherheitsausrüstung und Versicherung sind in einigen Paketen nicht inkludiert. Wer zudem eine luxuriöse Lodge mit Wellnessangebot bucht, zahlt noch einmal deutlich mehr.

Heliskiing bleibt also ein exklusiver Sport, den sich nur wenige leisten können. Für diese Investition erwartet die Gäste jedoch ein unvergessliches Erlebnis, das oft als der Gipfel des Winterabenteuers bezeichnet wird. Wer davon träumt, sollte frühzeitig planen und verschiedene Anbieter vergleichen, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.

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Husky Schlittentour: Abenteuer mit dem Hundeschlitten

Ein besonderes Abenteuer für Tier- und Naturfreunde ist eine Hundeschlitten-Tour, bei der Schlittenhunde die Führung übernehmen. Mit dem Hundeschlitten durch eine verschneite Landschaft zu gleiten, umgeben von glitzerndem Schnee, ist ein einzigartiges Naturerlebnis, das unvergesslich bleibt.

Gesteuert wird der Schlitten von speziell ausgebildeten Hundeschlittenlenkern, den sogenannten Mushern. Sie legen den Huskies das Zuggeschirr an und lenken das Gespann allein durch Zurufe, indem sie den Hunden klare Kommandos geben.

Wer selbst einmal einen Hundeschlitten steuern möchte, kann dies in einem Musher-Kurs erlernen. Huskies sind beeindruckende Ausdauersportler, die enorme Strecken mit scheinbar grenzenloser Energie bewältigen. Ihre Kraft und Begeisterung wird spürbar, sobald der Schlitten in Bewegung gerät. Für ein intensives Naturerlebnis bieten viele Veranstalter mehrtägige Husky-Touren an.

Dabei übernachtet man in gemütlichen Hütten, fernab der Zivilisation, und startet jeden Tag zu einer neuen Etappe – eine perfekte Gelegenheit, die unberührte Natur in vollen Zügen zu genießen.

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