Um 10: DAX nimmt Talfahrt wieder auf – Wall Street mit Kehrtwende

Bildquelle: markteinblicke.de

An der Wall Street kam es gestern zu einer abrupten Kehrtwende. Schuld daran waren die Energie-Aktien. Sie reagierten negativ auf einen erneuten Anstieg der kommerziellen Rohöl-Lagerbestände. Der Markt verlor damit das Zugpferd, das die Erholung der vergangenen Tage ermöglichte. Am Montag könnten die Ölexport-Sanktionen gegen den Iran fallen. Teheran wird also bald damit beginnen, Öl zu exportieren. Iran zählt mit Produktionskosten von einem US-Dollar pro Barrel Öl zu den günstigsten Ölförderländern der Welt. Forderungen werden laut nach einer Notfall-Sitzung der OPEC, um den Preisverfall einzudämmen.

Der Preis für Brent-Öl fiel heute Nacht unter 30 US-Dollar. Dieser Verfall lässt die Frage aufkommen, welche Inflation die US-Notenbank mit den in diesem Jahr noch geplanten Zinsanhebungen bekämpfen will. Das dauerhaft tiefe Wachstum könnte auch die Frage laut werden lassen, ob die EZB noch in der Lage ist, das Ziel von zwei Prozent bei der Inflation zu erreichen.

Das Dezembertief im Deutschen Aktienindex bei 10121 Punkten stellte gestern eine unüberwindbare Hürde dar. Das Septembertief im S&P 500 Index für amerikanische Standardaktien bei 1835 Punkten gerät jetzt in den Fokus. Rutscht der Index darunter, könnte die US-Notenbank von weiteren Zinsschritten in diesem Jahr Abstand nehmen.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

Bildquellen: CMC Markets / markteinblicke.de