Um 10: DAX kämpft sich ins Plus – Ölpreis bricht weiter ein

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Über das Wochenende wurden die knapp ein Jahrzehnt anhaltenden Sanktionen gegen den Iran aufgehoben. Was eigentlich keine Überraschung mehr war, führte an den Börsen im arabischen Raum dennoch zu erheblichen Abgaben. Auch im Preis für die Rohölsorte Brent schien diese Neuigkeit erst noch eingepreist werden zu müssen: Das drückte den Kurs auf den tiefsten Stand seit 2003 und damit unter den traditionell eher günstigeren WTI-Kurs. Auch in Asien müssen die neuen Tiefs beim Rohölpreis verdaut werden, was den MSCI Emerging Markets Index auf den tiefsten Stand seit Mai 2009 drückt. In China können sich die Börsen dem negativen Trend allerdings entziehen, was an positiven Immobilienmarktdaten und einem stabilen Yuan liegt.

Interessanterweise können sich die Futures auf die US-Indizes erholen und auch der Deutsche Aktienindex kämpft sich zum Wochenstart in die Pluszone vor. Es besteht die leichte Hoffnung, dass nach dem Motto „sell the rumors buy the facts“ nun die Unsicherheit rund um den Iran aus dem Markt ist, sich der Blick in die Zukunft richtet. Ob die Stabilisierung anhält, dürfte allerdings auch erheblich davon abhängen, ob im Ölpreis bald ein Boden gefunden werden kann.

Neben China und den Rohölpreisen gesellen sich diese Woche wieder Altbekannte zu dem Kreis der dominierenden Themen: Die EZB-Stimuli-Politik und der US-Zinsanhebungs-Zyklus. Daneben dürfte die Schwung aufnehmende Quartalsberichtssaison immer wieder für Überraschungen sorgen.

Aus charttechnischer Sicht besteht im DAX akut die Gefahr eines Tests der Vorjahres-Tiefs um 9.300-Zähler, nachdem die Zone um 9.700 in der letzten Woche keinen Halt liefern konnte. Da die Bullen einen Gegenangriff starten, rückt diese Zone wieder in den Fokus. Sollten sie sich durchsetzen können und den Kurs des DAX sogar wieder über 9.830 Zählern etablieren können, besteht die Chance auf einen Anstieg sogar wieder zurück in die 10.000er Zone.

Andreas PaciorekEin Beitrag von Andreas Paciorek

Er ist Market Analyst Germany & Austria bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor arbeitete er bei der Bank of Tokyo Mitsubishi in Frankfurt sowie bei der Varengold Bank. Paciorek hat ein Diplom der Universität Bonn im Bereich Regionalwissenschaften Japan mit Schwerpunkt Wirtschaft.

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