Über finanzielle Freiheit und die Tücken vom Leben auf Pump

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Gerade in heutigen Zeiten wird es Verbrauchern leicht gemacht Produkte zu kaufen, und dies sogar wenn das Geld für den Kaufpreis beim Einzelnen gar nicht vorhanden ist. Man nennt es umgangssprachlich „auf Pump kaufen“. Das derzeitige Weltbild: die Zinssätze sind niedrig, das Warenangebot ist vielfältig, Werbung erreicht Menschen auf verschiedensten Kanälen zu vielerlei Themen.

Wie stark ist eigentlich der Mensch, Angeboten zu widerstehen? Und warum sollte überhaupt Geld erstmal gespart werden um etwas kaufen zu können? Ein Erklärungsversuch: Schulden sind nicht sexy. Schulden bedeuten Verbindlichkeiten – und geliehene Gelder müssen zurückbezahlt werden. Entweder durch Ratenzahlungen oder in einem Schlag, je nach Vereinbarung. Für das Ausleihen von Geldern werden Zinsen berechnet, insbesondere bei Finanzinstituten als Verleiher.

Barzahlung, Leasing oder Kreditaufnahme mit anschließendem Raten abstottern: wer weiß schon so genau wie der gute Bekannte Herr X seinen neuen schicken Wagen finanziert hat, oder der Nachbar Herr Y seine angeschaffte tolle Golfausrüstung? Es gibt jedenfalls Anschaffungen, die nicht lebensnotwendig sind, und schlicht und einfach durch Verzicht vermieden werden können solange bis das Geld angespart wurde um sich das leisten zu können. Man spricht hier von „Geld auf der hohen Kante haben“, und dies hat sicherlich auch eine beruhigende Wirkung auf das Gemüt. Gerät der Mensch mit keinen oder nicht ausreichenden Liquiditätsreserven in eine Situation, die einen schnellen dringenden Liquiditätszufluss erfordert, dann ist guter Rat teuer. Dafür können unerscheideliche Gründe vorliegen, von Arbeitslosigkeit über Krankheit bis hin zur Verspekulation an der Börse. Privatverkäufe von diesem und jenem zur Cash-Beschaffung können Abhilfe schaffen, oder der Weg führt in die Schulden. Es empfiehlt sich grundsätzlich vor einer Vertragsunterzeichnung die Einholung von Informationen bezüglich Verpflichtungen, Leistungen, Konditionen, etc.

Ob ein Finanzinstitut eine Kontoüberziehung oder einen Kreditvertrag bewilligt, dies ist von mehreren Faktoren abhängig. Stichwort: geregeltes Einkommen, Sicherheiten, Kreditfähigkeit, Kreditwürdigkeit, denn schließlich wird wohl kaum ein Verleiher Interesse an einem Schadensfall haben. Ein Kreditausfall bedeutet Arbeitsaufwand, Unsicherheiten und womöglich Abschreibung, wenn der Kunde nicht zurückzahlen kann.

Gelder leihen von Freunden, dies ist so eine Sache. Hier können sich Fragen auftun: wie nehmen Freunde oder Bekannte die Anfrage auf, wird ein privater Vertrag aufgesetzt und mit welchen Konditionen, hat das womöglich eine negative Auswirkung auf die Beziehung. Eventuell wird beim Befragten ein Unbehagen ausgelöst und dieser fühlt sich in eine unangenehme Lage gebracht. Es gibt Menschen, die wollen grundsätzlich kein Geld privat ausleihen, weil sie fürchten, dies nie mehr wiederzusehen oder ständig nachfragen zu müssen wegen der Rückzahlung, die quasi Angst haben ihrem Geld hinterher rennen zu müssen. Wer hat auch noch nicht von dem Spruch gehört: „Bei Geld hört die Freundschaft auf“?

Eine weitere Möglichkeit der Geldbeschaffung: Pfandhaus und Auktionshaus. Im groben kann hierzu gesagt werden: dort werden Wertgegenstände geprüft und bewertet. Bei Interesse kann das Haus den Wertgegenstand ankaufen oder dieser kann per Auktion versteigert werden. Bei einem zustande kommenden Pfandkredit wird ein Wertgegenstand hinterlegt als Sicherheit und der Kreditsuchende erhält dafür gleich Geld. Es handelt sich um die Gewährung eines kurzfristigen Kredites, wobei der Kreditnehmer während der Kreditlaufzeit Eigentümer bleibt. Bei Rückzahlung wird der Wertgegenstand ausgelöst. Mehr zum Thema Pfandleihe: Was bekomm ich eigentlich dafür?

Bei einer Immobilienfinanzierung läuft ein Darlehensvertrag über Jahre. Hierbei sind finanzielle Verpflichtungen langfristig ausgelegt und kalkulierbar. Kurz- und mittelfristige Kredite wie Ratenkredite, Rahmenkredite oder Konto-Überziehungskredite können schneller wieder bereinigt werden. Problematisch dürfte es immer werden beim unerwarteten Eintritt von Umständen, die ein Hindernis darstellen oder es faktisch unmöglich machen, geliehenes Geld innerhalb vereinbarter Frist zurückzahlen zu können. Über die eigenen Verhältnisse leben oder ganz einfach seine eingegangenen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr fristgerecht erfüllen zu können, dies kann ernsthafte Folgen haben: z.B. entsprechende Schufa-Vermerke, Auswirkungen auf berufliche und soziale Bereiche, Pfändungen, Vollstreckungen, Privatinsolvenz.

Auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit oder sogenannten finanziellen Freiheit dürfte es sinnvoll sein, bestehende kurzfristige Verbindlichkeiten erstmal abzubauen bevor das Thema Investition und Geldanlage angegangen wird.

An dieser Stelle gerne noch eine Anregung für die heimische Organisation in Sachen Finanzen: So geht erfolgreiches Büromanagement für meine privaten Finanzen.

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