Um 5: DAX mit Rally zum Wochenschluss – Öl und Draghi als Treiber

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Eine sehr volatile und aus charttechnischer Sicht mit dem starken Rebound zum Schluss eine sehr wichtige Börsenwoche geht zu Ende. Von einem Abverkauf an den chinesischen Börsen über neue Mehrjahrestiefs im Rohöl bis hin zur Aussicht auf eine EZB-Stimuli-Ausweitung im März war alles dabei. Nur noch die US-Notenbank hat gefehlt, aber diese kommt nächste Woche mit der Zins-Entscheidung am Mittwoch ins Spiel.

Als die Börsen weltweit auf technisch wichtige Niveaus fielen, kamen stützende Impulse in konzentrierter Form in den Markt. Von Seiten der Geldpolitik intervenierte Mario Draghi mit der Aussicht auf zusätzliche Liquidität noch in diesem Quartal. Die chinesische Regierung zeigt sich bereit, an der heimischen Börse zu intervenieren und innerhalb der OPEC steigt der Handlungsdruck, auf die niedrigen Rohölpreise zu reagieren.

Angesichts der überverkauften Märkte fällt die Gegenbewegung umso heftiger aus. Auch wenn das Überangebot an Rohöl nicht so schnell abzubauen ist, eine gewisse Anpassung am Markt kann beobachtet werden. In China will die Regierung beispielsweise den Kohle-und Ölproduzenten mit Milliarden Dollar unter die Arme greifen, um Überkapazitäten abzubauen.

Das Zünglein an der Waage könnte nächste Woche die Fed darstellen. Sollte sie signalisieren, dass sie mit einer Straffung der Geldpolitik vorsichtig voranschreiten will, könnte das insbesondere im asiatischen Raum positiv ankommen. Denn auch die Spekulationen einer weiteren Abwertung des Yuan, zuletzt sogar einer Entkoppelung des HKD gegen den USD, führten zu der Kapitalflucht in China. Ein geringerer Aufwertungsdruck im USD könnte hier für etwas Entspannung sorgen und auch den Abwertungsdruck auf den Yuan nehmen.

Aus charttechnischer Sicht sehen wir im DAX einen kräftigen Rebound von der charttechnisch wichtigen Zone um 9.300 Punkte. Nun gilt es, das Gap bei 9.880 Punkten zu schließen, darüber rückt dann die 10.167 in den Fokus.

Andreas PaciorekEin Beitrag von Andreas Paciorek

Er ist Market Analyst Germany & Austria bei CMC Markets, Frankfurt.
Davor arbeitete er bei der Bank of Tokyo Mitsubishi in Frankfurt sowie bei der Varengold Bank. Paciorek hat ein Diplom der Universität Bonn im Bereich Regionalwissenschaften Japan mit Schwerpunkt Wirtschaft.

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