Das kam gestern schon heftig an. Nun hat auch Q-Cells Insolvenz angemeldet. Somit rollt die Pleitewelle in der einstmals strahlenden deutschen Solarbranche unaufhaltsam weiter. Nach zuvor Solarhybrid, Solon oder auch Solar Millennium ist es jetzt der Anbieter von Photovoltaikanlagen aus Bitterfeld-Wolfen, der den Schutz des Insolvenzverwalters suchen muss.
Ebenso wie bei den Unternehmen, die zuvor den Gang zum Insolvenzverwalter antreten mussten, war es auch bei Q-Cells eine Frage der Zeit bis es soweit war, denn die gesamte deutsche Solarbranche hat seit Jahren mit erheblichen Problemen zu kämpfen.
Ein großes Problem stellt die Billiglohn-Konkurrenz aus China dar, denn aufgrund niedrigerer Kosten waren die chinesischen Hersteller in der Lage den Weltmarkt zu Fluten. Diese Überkapazitäten sorgten für einen erheblichen Preisverfall und damit sinkende Gewinne bei den deutschen Unternehmen der Branche. Mit den gleichzeitig sinkenden Subventionen ergab sich damit ein großer Konsolidierungsdruck für die gesamte Industrie.
Bei Q-Cells führte dies im vergangenen Jahr dazu, dass das Unternehmen einen Verlust von 846 Mio. Euro ausweisen musste, der fast so hoch war wie der Umsatz des Unternehmens. Der Umsatz ist 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf etwa 1 Mrd. Euro zurückgegangen. Schaut man sich zudem den langjährigen Chart an, so muss man schon schlucken…
Quelle: comdirect
Die Insolvenz von Q-Cells stellt insgesamt einen traurigen Höhepunkt dar, denn das Unternehmen war einstmals der größte Hersteller von Solarzellen auf der Welt. Es gab sogar Spekulationen darüber, dass Q-Cells das erste ostdeutsche DAX-Unternehmen werden könnte…