OMV: Dividendenkürzung steht an

Bildquelle: Pressefoto OMV

Der Preisverfall bei Öl und Gas ist nach Ansicht von Rainer Seele, Chef von OMV (WKN 874341), für etliche Firmen existenzbedrohend. „Nur jene, die ständig an ihrer Profitabilität arbeiten, ihre Kosten unter Kontrolle haben und flexibel agieren, werden überleben“, sagte Seele bei der European Gas Conference in Wien. Dass OMV dazu gehören wird, steht außer Frage. Denn finanziell stehen die Wiener gut da. Um den Ratingagenturen zu signalisieren, dass der Konzern auch bei einem niedrigen Ölpreis die Schulden unter Kontrolle habe, könnte nun aber eine Dividendenkürzung anstehen. Die Analysten von Société Générale rechnen nur noch mit einer Ausschüttung von 1,00 Euro pro Anteilschein, anstelle wie bisher mit 1,25 Euro.

Im Aktienkurs dürfte die Kürzung aber bereits eingepreist sein. Kostete der Titel zum Jahreswechsel noch mehr als 26 Euro, ist der Kurs im Zuge des Ölpreisverfalls zuletzt bis auf rund 22 Euro abgestürzt. Nun zeichnet sich aber eine leichte Stabilisierung ab. Positiv ist vor allem, dass das 2015er-Tief bei knapp 21 Euro nicht mehr unterschritten wurde, obwohl der Ölpreis damals weitaus höher stand.

Obwohl der Ölpreis in den vergangenen Wochen regelrecht eingebrochen ist, hat die OMV-Aktie ihr 2015er-Tief nicht mehr unterschritten. Aus charttechnischer Sicht ist das ein gutes Zeichen.

Chart: Comdirect
Chart: Comdirect

Für vorsichtige Anleger könnte die Aktienanleihe Protect (WKN HVB11Z) von UniCredit onemarkets dennoch die bessere Wahl sein. Das Papier ist mit einem Kupon von 4,0 Prozent p.a. ausgestattet, der unabhängig von der Kursentwicklung der OMV-Aktie jedes Jahr, und zwar immer Anfang Februar, ausgezahlt wird. Am Laufzeitende entscheidet der Aktienkurs über die Höhe der Rückzahlung.

Das Wertpapier wird zum Nominalwert von 1.000 Euro getilgt, wenn der Kurs der OMV-Aktie am Bewertungstag, dem 28. Januar 2019, mindestens 70 Prozent des anfänglichen Kurses erreicht. Auf aktueller Kursbasis entspricht die Barriere einem Aktienkurs von rund 15,78 Euro. So tief notierte die Aktie zuletzt im Jahr 2004. Liegt der Kurs der Aktie am Bewertungstag unter dem Protect-Level, erfolgt die Rückzahlung in Form einer vorher festgelegten Anzahl von Aktien. Der Wert der gelieferten Aktien ist dabei geringer als der eingesetzte Nennbetrag. Unabhängig davon erhalten Anleger aber auch am Laufzeitende die Zinszahlungen. Der Anleger hat dann immer noch die Möglichkeit, die Verluste auszusitzen.

Fazit: Bei der Aktienanleihe auf OMV erhalten Anleger jeweils Anfang Februar 2017, 2018 und 2019 einen Kupon von 4,0 Prozent p.a. Zudem wird das Papier am Laufzeitende zum Nominalwert getilgt, wenn die OMV-Aktie am Beobachtungstag auf oder oberhalb der Barriere von 70 Prozent des Startwerts notiert. Dieser wird am Ende der Zeichnungsfrist, am 29. Januar, festgelegt.

Ein Beitrag von Christian Scheid. Er ist Chefredakteur von Zertifikate // Austria und freier Wirtschafts- und Finanzjournalist. Er schreibt für mehrere österreichische und deutsche Fachmagazine und -zeitungen. Sein Gratis-Newsletter ZERTIFIKATE // AUSTRIA ist mehr als lesenswert. Hier geht es zur Anmeldung.

Bildquelle: Pressefoto OMV