Mobiles Bezahlen aus China: AliPay und WeChat Pay erobern den europäischen Markt

Bildquelle: Pressefoto Alibaba

Europa hat neue mobile Bezahlmethoden bekommen: Allein in Deutschland bieten bereits mehrere tausend Händler das mobile Bezahlen mit Alipay an. Doch Alibaba (WKN: A117ME / ISIN: US01609W1027) will nun sein Netz in Europa ausweiten, um noch globalisierter zu werden. Auch Tencent (WKN: A2N7WQ / ISIN: US88034P1093)  möchte mit der zweitgrößten chinesischen Bezahl-App WeChat Pay in Zusammenarbeit mit Wirecard (WKN: 747206 / ISIN: DE0007472060) im europäischen Markt Fuß fassen.

Mit einer Protect Multi Aktienanleihe mit Partizipation haben Sie die Möglichkeit, im Gegensatz zu einer „klassischen“ Protect Multi Aktienanleihe, eins zu eins an der durchschnittlichen Wertentwicklung von Alibaba Group, Tencent Holdings, Wirecard zu partizipieren.

Alibaba verstärkt sein Geschäft in Europa

Firmengründer Jack Ma sah Alibaba schon immer als globales und nicht nur als chinesisches Unternehmen. Und seit er seinen Rückzug aus der Firma für September 2019 angekündigt hat, betont er die internationalen Ambitionen seines Unternehmens noch einmal: Bis zum Jahr 2036 will er mit seinem Nachfolger Daniel Zhang ca. 2 MRD Kunden erreichen. Allerdings ist die Geschäftserweiterung auf Märkte außerhalb Chinas noch nicht in den Jahreszahlen erkennbar, die Alibaba kürzlich vorlegte. Das Handelsvolumen liegt zwar bei USD 853 Mrd. – was etwa dreimal so hoch ist wie beim Konkurrenten Amazon und mehr als das Hundertfache von Zalando. Doch der Großteil kommt aus dem Heimatmarkt China: Nur 5% des Einzelhandelsumsatzes kommt aus dem Ausland.

Noch hat Alibaba hohes Entwicklungspotential in Europa. Doch der ambitionierte Onlineriese möchte nun sein Geschäft in Europa verstärken, um als ernst zu nehmender Wettbewerber aufzutreten. Das Unternehmen kooperiert mit immer mehr Partnern, um seine Präsenz in Europa spürbar auszubauen. Die globale Strategie von Alibaba beinhaltet zwei Komponenten: Die Plattform „TMall“ ist eine „virtuelle Mall“ und eine der weltweit größten E-Commerce-Webseiten, mit der Alibaba auch um deutsche Marken wie Adidas, Puma, Triumph und C&A in China wirbt. Die Plattform AliExpress hilft chinesischen Produzenten, um international Produkte für Online-Käufer aus aller Welt anzubieten. Dabei erreicht sie Endabnehmer aus 150 Ländern – auch in Deutschland. Die Plattform wird meist mit eBay verglichen. Künftig soll Aliexpress nun auch für Hersteller außerhalb Chinas zugänglich gemacht werden.

Damit öffnet der chinesische Onlinehändler erstmals sein globales Netzwerk auch für Hersteller in Europa – und sucht damit die unmittelbare Konkurrenz zu westlichen Marktplätzen wie Amazon und eBay. Der Markt des „Cross-Border-E-Commerce“ wird sich voraussichtlich in den kommenden Jahren verdoppeln, und Alibaba möchte hier Marktfüherer sein. Alibaba will die Plattform sein, auf dessen Basis künftig der globale Handel stattfindet. Das internationale Handelsgeschäft zeigt ein vielversprechendes Wachstum von 40% im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr, teilte Alibaba bei der Verkündung der Jahreszahlen mit. Der grenzüberschreitende Handel steht jedoch weiterhin vor viele Herausforderungen: Die internationale Expansion steckt noch in den Kinderschuhen. Wenn Alibaba seine Aktivitäten in Europa ausweitet, dann stehen aktuell der Import von qualitativen Produkten von Europa nach China sowie die Fokussierung auf chinesische Touristen in Europa im Vordergrund. Im vergangenen Jahr sind 1,6 Mio. Chinesen nach Deutschland gereist und sie erwarten, dass die Geschäfte auch die Zahlmethoden anbieten, die sie von zuhause aus kennen. Da Chinesen gewohnheitsmäßig eher via Mobile Payment als per Karte bezahlen, machen europäische Händler ihr Geschäft noch attraktiver für diese Zielgruppe, wenn sie deren bevorzugte Zahlungsmethode anbieten. Allein in Deutschland bieten bereits mehrere tausend Händler das Bezahlen mit dem mobilen Zahlungsdienst Alipay an – darunter nicht nur Luxusmarken wie Gucci und Burberry, sondern auch Drogerieketten wie dm, Rossmann und Müller oder Kaufhausketten wie Galeria Kaufhof und Breuninger, berichtete das Handelsblatt. Auch der Konkurrent WeChat Pay findet immer mehr Verbreitung.

Wirecard bringt Tencent’s WeChat Pay nach Europa

Bereits im Jahr 2017 verkündete Wirecard, der global führende Innovationstreiber für digitale Finanztechnologie, dass das Unternehmen nun europäischen Händlern die Möglichkeit gibt, Zahlungen per WeChat Pay zu akzeptieren. WeChat Pay ist nach AliPay, die führende Mobile Payment Lösung in China mit mehr als einer Milliarde aktiven WeChat-Nutzern. Als Teil von Tencent, Chinas führendem Anbieter von Internet-Mehrwertdiensten, gehört WeChat in China längst zum Alltag. Dank der Zusammenarbeit, öffnet Wirecard diesen attraktiven Mobile Payment Markt für europäische Einzelhändler…

Weiter geht es auf dem Vontobel-Blog.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquelle: Pressefoto Alibaba