Muss sich Facebook wirklich fürchten?

(Bildquelle: Pressefoto Facebook)

Jahrelang schien es so, als könnten die großen US-Technologieunternehmen nahezu unreguliert tun und lassen, was immer sie möchten. Diese Zeiten sind nun vorbei. Facebook (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027), Amazon, Apple und der Google-Muttergesellschaft Alphabet weht ein immer stärkerer Wind vonseiten verschiedener Regulierungsbehörden entgegen.

In Europa wird seit längerer Zeit die Art und Weise, wie Big-Tech das Zahlen von Steuern vermeidet, kritisiert. Zuletzt kamen verstärkt Wettbewerbsfragen auf. Außerdem haben der Diebstahl von Nutzerdaten und der Facebook-Datenskandal um die Analysefirma Cambridge Analytica die Themen Datenschutz und Fake News in den Fokus der Politik und der breiten Öffentlichkeit rücken lassen.

Im Fall von Facebook wurde in den USA zuletzt vor allem die mutmaßliche Monopolstellung des führenden Sozialen Netzwerks hitzig diskutiert. Schließlich gehören die möglichen Alternativen wie der Kurznachrichtendienst WhatsApp sowie der Foto- und Videodienst Instagram bereits zu dem Konzern.

Aus diesem Grund wird sogar eine Zerschlagung Facebooks diskutiert. Eine solche hatte Facebook-Mitgründer Chris Hughes in einem Beitrag in der „New York Times“ gefordert. Die demokratische Senatorin und Bewerberin um das US-Präsidentenamt Elizabeth Warren möchte nicht nur Facebook, sondern auch andere US-Tech-Riesen zerschlagen.

Angesichts eines solchen Gegenwinds, möglicher milliardenschwerer Strafzahlungen in Zusammenhang mit den jüngsten Datenskandalen und den wachsenden Ausgaben für den Kampf gegen Fake News sowie für mehr Datenschutz erlebte Facebook-Konzernchef Mark Zuckerberg auf der diesjährigen Hauptversammlung am 30. Mai ein Novum. Nach vielen erfolgreichen Jahren musste sich Zuckerberg dieses Mal kritischen Fragen stellen. Er versprach, dass das Unternehmen in Zukunft seiner Verantwortung im Hinblick auf Probleme wie den Datenschutz der Facebook-Nutzer stärker gerecht werden möchte und diese bereits „proaktiv“ angehen wird. Man darf gespannt sein, ob solche Beteuerungen den Regulierungsbehörden in der EU und den USA ausreichen werden.

Es ist nicht das erste Mal in der Geschichte, dass mutmaßlich zu mächtige Technologiekonzerne in den USA in den Fokus der Regulierungsbehörden geraten. Der Software-Riese Microsoft ist ein gutes Beispiel. Allerdings hat die US-Politik in der Vergangenheit vom äußersten, einer Zerschlagung, abgesehen.

So weit dürften sie auch im Fall von Facebook nicht gehen, vor allem, wenn man bedenkt, dass Washington seine weltweit tätigen Tech-Konzerne insbesondere in Zeiten eines Handelsstreits mit China nicht schwächen möchte. Auf Unternehmensseite wird man darauf achten, mögliche Strafen hinsichtlich Datenschutzvergehen oder der Ausnutzung einer Monopolstellung auf Geldzahlungen zu beschränken. Ein Blick auf die Gewinnsituation bei Facebook & Co zeigt, dass diese Unternehmen solche Zahlungen derzeit relativ leicht stemmen können.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Facebook-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN: DC43TK / ISIN: DE000DC43TK4) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 4,11, die Barriere bei 141,90 US-Dollar. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN: DS6CJ1 / ISIN: DE000DS6CJ10, aktueller Hebel 4,25, Barriere bei 207,95 US-Dollar) auf fallende Kurse der Facebook-Aktie setzen.

Stand: 13.06.2019/ Ein Gastkommentar von Christian-Hendrik Knappe, db x-markets

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