Bayer: Das ist mal ne Überraschung

Mit den Zahlen zum ersten Quartal hat Bayer positiv überrascht, allerdings wollte man sich aufgrund der Schwäche in Europa im HealthCare-Bereich bei der Jahresprognose nicht noch weiter aus dem Fenster lehnen als man es im Februar dieses Jahres getan hat.

Zunächst einmal zu den nackten Zahlen: Im ersten Quartal 2012 konnte Bayer den Umsatz im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent auf 10,1 Mrd. Euro und damit auch gleichzeitig auf einen Rekordwert steigern. Zwar wurden in allen Geschäftsbereichen Zuwächse verbucht, allerdings erlebte vor allem Sektor CropScience einen starken Saisonauftakt. Das Konzernergebnis konnte um 53,5 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro gesteigert werden. Das bereinigte Ergebnis je Aktie erhöhte sich um 15,9 Prozent auf 1,68 Euro.

Genauso wie die anderen Bereiche konnte Bayer auch im HealthCare-Sektor Anstiege bei Umsatz und Gewinn verbuchen. Hierbei wurden die Unterschiede bei der Performance des Geschäfts in den einzelnen Regionen besonders deutlich. Während das Geschäft in Europa rückläufig war, wurden Steigerungen vor allem in den Wachstumsmärkten, insbesondere in China erzielt. In diesem Bereich hat man sich bei Bayer das Ziel gesetzt wieder zu den weltweit zehn führenden Pharmaunternehmen aufzuschließen. Aktuell befindet sich Bayer in dieser Statistik auf Platz 15.

Trotz des guten Ergebnisses wollte man auf Unternehmensseite nicht gerade in Euphorie verfallen. Denn laut Dr. Marijn Dekkers, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG seit Oktober 2010 bleibt das Umfeld auch in diesem Jahr aufgrund der europäischen Konjunkturschwächen schwierig.

Zwar ist man aufgrund des überraschend guten ersten Quartals hinsichtlich des verbleibenden Geschäftsjahres zunehmend zuversichtlich. Allerdings wollte man im Hinblick auf die immer noch vorhandenen Probleme, vor allem auf dem europäischen Markt die Prognose für das Gesamtjahr nicht anheben. Bayer bleibt bei seinem Ende Februar gegebenen Ausblick für 2012. Dabei möchte man ein Umsatzplus, bereinigt um Währungseffekte sowie Firmenkäufe und -verkäufe von 3 Prozent erreichen, was etwa einem Umsatz von 37 Mrd. Euro entsprechen würde. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll ebenfalls leicht steigen.

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Quelle: comdirect

Mit einem 2012er-KGV von knapp über 10 kann die Bayer-Aktie eine ordentliche Einstiegschance bieten. Im Bereich HealthCare stehen einige interessante Pharma-Produkte vor der Einführung und sollte sich auch die Konjunktursituation in Europa entspannen könnten auch hierzulande wieder bessere Wachstumszahlen in Sicht sein und nicht nur in den Schwellenländern. Daneben sehen die Prognosen für den Bereich CropScience noch besser aus. Dort möchte Bayer noch stärker als der Gesamtmarkt wachsen. Hinzu kommt für die Fans der Charttechnik: GD38,GD50; GD100 und GD200 alle im grünen Bereich, auch das Momentum. Was will man mehr?