Siemens: Ein Blue-Chip günstig bewertet

Die anhaltenden Verzögerungen beim Netzanschluss von deutschen Windparks und die aufgrund der Konjunkturschwierigkeiten verursachten Rückgänge beim Auftragseingang haben Siemens (WKN: 723610) dazu veranlasst die Gewinnprognose für das gesamte Geschäftsjahr 2011/12 deutlich nach unten zu korrigieren.

Der Konzern geht nun für das laufende Geschäftsjahr von einem Gewinn aus fortgeführtem Geschäft von 5,2 bis 5,4 Mrd. Euro aus. Bisher war Siemens noch von 600 bis 800 Mio. Euro mehr ausgegangen.

Zwar konnte Siemens für das zweite Geschäftsquartal 2011/12 im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum ein Umsatzplus von 9 Prozent auf 19,3 Mrd. Euro verbuchen, allerdings ging es beim Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten um etwa zwei Drittel auf 1,1 Mrd. Euro nach unten. Zu allem Überfluss bekommt Siemens nun auch die Konjunkturschwächen deutlich zu spüren. Im Vergleich zum Vorjahr ging der Auftragseingang um 13 Prozent auf 17,9 Mrd. Euro zurück.

Trotz der aktuellen Ertragsschwäche konnte die Siemens-Aktie seit der Gewinnwarnung leichte Zugewinne verbuchen. Offensichtlich sind die Anleger der Meinung, dass das Papier den Boden erreicht hat und die negativen Ergebniswirkungen vollständig in den jüngsten Quartalszahlen abgebildet werden.

Damit ergibt sich aktuell eine sehr günstige Einstiegsgelegenheit bei einem deutschen Blue Chip, der damit punkten kann, dass er mit seinen vier Kernsektoren Energie, Industrie, Infrastruktur & Städte und Gesundheit breit diversifiziert ist und über eine sehr solide Bilanz verfügt. Daneben nimmt der Konzern eine führende Rolle beim Ausbau globaler Megatrends wie Energieeffizienz oder Mobilität ein. Ebenso ist der Auftragsbestand trotz des jüngsten Rückgangs immer noch auf einem sehr hohen Niveau.