Schlussgong: Thesen für das Jahr 2010 – Nebenwerte hängen die Blue Chips ab

Das Börsenjahr 2009 neigt sich dem Ende zu. Eine Achterbahnfahrt an der Börse liegt hinter uns. Aber was erwartet uns 2010? Heute und in den folgenden Tagen möchte ich Ihnen 7 mögliche Trends für das neue Jahr vorstellen. Das sind keine einzelnen Anlage-Tipps, sondern gedankliche Anstöße, welche großen Trends die Börsen beeinflussen können. Bevor Sie Ihr Depot im neuen Jahr „entstauben“, sollte Sie sich Gedanken machen, wie das große Gesamtbild aussehen könnte. In den Schlussgong-Ausgaben finden Sie einige kurze Anregungen mit zum Teil überraschenden Ergebnissen.

Nebenwerte hängen die Blue Chips ab

Während die Standard-Aktien (Blue Chips) seit März 2009 schon wieder gut laufen, kleben einige kleinere Nebenwerte noch am Boden fest. Ende 2008 und Anfang 2009 mussten Nebenwerte-Fonds Positionen per Notverkauf auflösen. Von diesem Aktien-Überangebot hat sich der Nebenwerte-Markt bis heute nicht erholt. Große Investoren steigen nach Crash-Erlebnissen zunächst wieder in liquide Standard-Aktien ein, weil hier ein sofortiger Kauf und Verkauf möglich ist. Bei kleinen Nebenwerten kann sich dagegen der Kauf und Verkauf über einen längeren Zeitraum hinziehen, wenn man „kursschonend“ ein- und aussteigen will. Das Sicherheitsdenken der Investoren wird sich erfahrungsgemäß im Jahr nach dem Crash-Ende wieder legen. Der Rendite-Aspekt gewinnt an Gewicht. Und im Nebenwertesegment gibt es noch echte „Schnäppchen“. Das ist auch verständlich, denn kleine Unternehmen können sich oft besser auf eine neue Wirtschaftslage einstellen. So konnten im Nebenwertebereich bereits im 3. Quartal 2009 vereinzelt Rekordgewinne vermeldet werden. Dieser Trend wird 2010 noch zunehmen. Wir werden im nächsten Jahr einige spektakuläre Gewinne im Nebenwerte-Segment erleben. Eine Aktien-Mischung aus schwergewichtigen Dividenden-Aktien (konservativ) und wachstumsorientierten Nebenwerten (spekulativ) verfügt daher über das höchste Potenzial 2010.