TUI: Kein zweites Thomas Cook!

Bildquelle: Pressefoto © TUI Group

Die gute Nachricht für TUI (WKN: TUAG00 / ISIN: DE000TUAG000) ist nicht nur der Umstand, dass mit Thomas Cook ein großer Rivale in Zukunft ausfällt, sondern auch die Tatsache, dass die Thomas-Cook-Insolvenz nicht so sehr die Folge schwacher Aussichten für die Tourismusindustrie war. Vielmehr rechnen sich die Branchenvertreter aufgrund einiger positiver Trends gute Wachstumschancen aus. Mittel- bis langfristig sollte die Reisebranche beispielsweise von der wachsenden Mittelschicht in Schwellenländern wie China profitieren.

Zudem hat TUI im Gegensatz zu Thomas Cook frühzeitig auf einige wichtige Trends gesetzt. Neben der Digitalisierung gehört dazu unter anderem der Bereich Hotels und Kreuzfahrtschiffe. Diese Bereiche sollen mithilfe höherer Investitionen noch weiter gestärkt werden und zu Margenverbesserungen beitragen. Natürlich schadet es in diesem Fall nicht, wenn mit Thomas Cook ein großer Wettbewerber wegfällt und TUI wesentlich mehr Spielraum hat, höhere Preise zu verlangen.

Dabei ist es nicht so, dass TUI derzeit nicht selbst mit Herausforderungen zu kämpfen hätte. Allerdings handelt es sich dabei eher um einmalige Effekte. Die verstärkte Buchung günstigerer Reiseziele, die anhaltende Schwäche des britischen Pfund infolge der Brexit-Turbulenzen und das Flugverbot für die Maschinen des Typs 737 MAX von Boeing (WKN: 850471 / ISIN: US0970231058) machen TUI zu schaffen. Trotzdem konnte das Management bereits auf eine erfolgreiche Sommersaison 2019 zurückblicken.

Auch deshalb wurde die Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Das bereinigte EBITA soll unter anderem aufgrund der vielen Einmalbelastungen gegenüber dem Vorjahr um bis zu 26 Prozent zurückgehen. Diese externen Herausforderungen werden sich im Geschäftsjahr 2020 laut Unternehmensprognose fortsetzen. Daher wird weiter gespart. Außerdem hat TUI Marktanteilsgewinne im Blick.

Diese Anstrengungen sowie die positiven Aussichten für die Reisebranche hatten wohl auch Anleger im Blick, als sie der TUI-Aktie in den vergangenen Wochen zu einer steilen Erholungsrallye verhalfen. Im Vergleich zum Anfang Juni verzeichneten 2019er-Jahrestief bei 7,77 Euro hat sich die Aktie inzwischen um fast 40 Prozent verteuert. Trotzdem bleibt die Einstiegsgelegenheit angesichts eines 2020er-Kurs-Gewinn-Verhältnisses von 8,5 günstig.

Anleger, die von der Stärke von TUI überzeugt sind, können mit einem Mini-Future Long (WKN: MC3N8G / ISIN: DE000MC3N8G7) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Shorties steht ein passender Mini-Future Short (WKN: MF85PV / ISIN: DE000MF85PV4) zur Verfügung.

Bildquelle: Pressefoto © TUI Group