Nachhaltig gute Renditen

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Kaum ein Thema weckt derzeit so viel Interesse wie nachhaltiges Investieren. Fast im Wochentakt kommen neuen Fonds und Indexfonds (ETFs) auf den Markt, die Medien berichten immer öfter über das Thema und auch bei Treffen wie den After Works der Initiative „Finanz-Heldinnen“ wird darüber angeregt diskutiert. Die Folge: Die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten steigt.

Das hat einen schönen Nebeneffekt: Je stärker das Thema im Bewusstsein von Investoren ist, desto größer der Druck auf die Unternehmen, nachhaltig zu wirtschaften. Nicht umsonst spricht man von verantwortungsbewusstem Investieren. Wer bei seiner Geldanlage auf Nachhaltigkeitskriterien achtet, tut also – im übertragenden Sinne – Gutes.

Obwohl: Gutes zu tun – das passt auf den ersten Blick nicht zum Kapitalismus an den Finanzmärkten. Auf den zweiten Blick aber passen Nachhaltigkeit und Rendite richtig gut zusammen. Eine Megastudie des „Journal of Sustainable Finance & Investment“ hat gezeigt, dass etwa 50 Prozent aller Studien einen positiven Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und Rendite belegen, etwa 40 Prozent sehen einen neutralen und nur zehn Prozent einen negativen Zusammenhang.

ESG-Fonds beispielsweise schneiden nicht schlechter ab, als Fonds ohne diesen Filter. ESG steht für „Environment, Social, Governance“. Es geht also um Umwelt- und Sozialbewusstsein sowie eine verantwortungsvolle Führung. Spezielle ESG-Indizes lassen herkömmliche Indizes sogar hinter sich. Die Nachhaltigkeitsbarometer des Index-Anbieters MSCI beispielsweise bringen auf Sicht von acht bis zehn Jahren mindestens die Marktrendite, manchmal auch mehr.

Die Rendite stimmt also beim Thema Nachhaltigkeit. Nicht nur deshalb setzen immer mehr Investoren auf ESG. Knapp jeder zweite Anleger hält nachhaltige Investments für attraktiv. Das zeigt eine Umfrage der Fondsgesellschaft Union Investment. Für drei Viertel der Befragten spielt dabei das nachhaltige Handeln eine wichtigere Rolle als der kurzfristige Gewinn. Kein Wunder also, dass immer mehr Geld in die entsprechenden Fonds oder ETFs fließt, und ganz nebenbei der Druck auf die Unternehmen steigt.

Ein Beitrag von Jessica Schwarzer

Sie ist Buchautorin und eine der renommiertesten Finanzjournalistinnen Deutschlands. Die Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Sie unterstützt die Initiative „Finanz-Heldinnen“. Twitter: @schwarzerj

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