„Klassiker“: AMD bleibt im Kampf gegen Intel (vorerst) chancenlos, der ASML-Deal zeigt es…

Das dürfte die Konkurrenz des weltweit größten Computerchip-Herstellers Intel (WKN 855681) nicht sehr freuen. Das Unternehmen möchte in mehreren Schritten 15 Prozent an dem niederländischen Branchenzulieferer ASML (WKN A0M190) übernehmen und somit seine Position noch weiter verstärken sowie die Entwicklungszeiten deutlich verkürzen. Auf diese Nachricht hin schoss die ASML-Aktie um fast 10 Prozent nach oben und erreichte sogar ein neues Allzeithoch.

Dabei wurde zwischen den beiden Unternehmen vereinbart, dass Intel zunächst eine Beteiligung in Höhe von 10 Prozent an ASML für 1,7 Mrd. Euro erwirbt. Zu einem späteren Zeitpunkt soll der Anteil dann auf 15 Prozent aufgestockt werden. Außerdem trägt Intel einen Teil der Forschungskosten bei ASML. Insgesamt hat das Paket ein Volumen von 3,3 Mrd. Euro. Bei diesem Schritt hat Intel vor allem die Verkürzung der Entwicklungszeit bei neuen Techniken im Sinn.

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Quelle: comdirect

Diese Nachricht allein dürfte dem Konkurrenten und weltweit zweitgrößten Chiphersteller AMD (WKN 863186) wenig geschmeckt haben. Jedoch musste das Unternehmen zusätzlich seine Umsatzprognose für das zweite Geschäftsquartal deutlich nach unten fahren. Dabei erwartet AMD im Vergleich zum vorangegangenen Quartal einen Umsatzrückgang von 11 Prozent. Zuvor hatte AMD sogar einen Anstieg um 3 Prozent (+/- 3 Prozent) in Aussicht gestellt. Für das Unternehmen wirkt sich derzeit vor allem die schwache Absatzentwicklung in China und Europa negativ auf die Umsatzentwicklung aus. AMD wird die Ergebnisse für das zweite Quartal am 18. Juli bekannt geben, wobei die Analysten derzeit im Schnitt von einem EPS von 14 Cents und einem Umsatz von 1,63 Mrd. US-Dollar ausgehen.

Schon im ersten Quartal des Jahres liefen die Geschäfte für AMD schleppend. Dabei hat das Unternehmen wie auch die Konkurrenz mit dem wachsenden Trend zu Smartphones und Tablet-PCs zu kämpfen, bei denen sich die Chips der traditionellen Hersteller nicht durchsetzen konnten. Aufgrund dieser Schwierigkeiten verbuchte AMD zwischen Januar und März im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang von 2 Prozent auf 1,59 Mrd. US-Dollar. Beim Nettoergebnis stand ein Verlust in Höhe von 590 Mio. US-Dollar bzw. 80 Cents je Aktie zu Buche, nach einem Gewinn von 510 Mio. US-Dollar bzw. 68 Cents je Aktie im Vorjahr. Um Sondereffekte bereinigt lag das Ergebnis je Aktie bei 12 Cents.

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Quelle: comdirect

Sollten die Anleger von einem Comeback bei der AMD-Aktie überzeugt sein, würde sich ein Einstieg aufgrund des jüngsten Kursrücksetzers von fast 25 Prozent und einem 2012er-KGV von 8 durchaus anbieten. Jedoch hat die gesenkte Umsatzprognose gezeigt, dass der Weg für eine Erholung bei AMD sehr weit zu sein scheint. Bei Intel sieht es dagegen wesentlich rosiger aus. Denn trotz der jüngsten Kursrallye, ist das Papiermit einem 2012er-KGV von 10,5 und einer Dividendenrendite von 3,3 Prozent sicherlich nicht überbewertet.