Nase voll von Aktienspam auch per FAX!

Lieber Leser,

manchmal rutsche sogar ich aus meiner inneren Mitte. Nämlich dann, wenn die Masche, mit der man mich und die anderen Anleger (ja, ich schreibe nicht nur über Börse, sondern lege auch ernsthaft nach Point&Figure an) abzocken will.

Schaue ich doch gerade in mein FAX…. und was finde ich da : Akte XXXX steht vor einem gigantischen Umsatzsprung – jetzt kaufen!!!!!

Na toll, da scheint es ja wohl noch edle Geschöpfe zu geben, die beabsichtigen, mir eine unentdeckte “Aktienperle” zu empfehlen. Und das machen die auch noch ganz umsonst und uneigennützig.

STOPP!!!

So etwas macht mich ja immer neugierig…..fix recherchiert, was das für eine Aktie ist……

Keine Überraschung: Es handelt sich um einen Pennystock, der in den USA im unregulierten Markt als sogenanntes Pink Sheet ein eher trauriges Dasein fristet und von einer ernsthaften Geschäftstätigkeit mindestens genauso weit entfernt ist, wie die Bundesrepublik von einem ausgeglichenen Staatshaushalt.  (wahrscheinlich noch weiter). Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie der Sitz dieser Firma aussieht. Ein rostiger Briefkasten mitten in Nevada am A (zensiert) der Welt.

Da brauchte es fast schon nicht mehr den Hinweis, der sich extrem klein am unteren Ende des FAX fand: Hinweis auf einen bestehenden Interessenkonflikt. Die Ihnen vorliegende Kaufstudie wurde im Auftrag der Firma XXXX erstellt.

Also was lernen wir daraus?

Finger weg von so einem Blödsinn, da verdient nur einer, nämlich die Firma, die ihre vermutlich wertlosen Anteile unters Volk bringen will. eigentlich verdienen die Eigentümer, die ihre Aktien zu Geld machen wollen, wenn die Firma selber schon keinen Gewinn abwirft.

Es ist halt wie immer im Leben: Unabhängige Beratung kostet eben Geld, dürfte aber auf lange Sicht gesehen erheblich günstiger sein.

Ihr Jörg Mahnert

www.XundO.info