In den vergangenen Wochen wurde die Nachrichtenlage einmal mehr von der Euro-Krise und der weltweiten Konjunktur bestimmt. Dabei konnte der jüngste EU-Gipfel, auch aufgrund sehr niedriger Erwartungen, überraschend positive Ergebnisse präsentieren. Diese werden die europäische Krise nicht lösen. Jedoch dürften sie die Märkte für einige Zeit beruhigen. Und das ist auch passiert. Mehr aber auch nicht. Wir sehen nun schon wieder das nervende Auf und Ab. So wie in den vergangenen 15 Monaten.
Es konnten zuletzt weder die Neuwahlen in Griechenland noch die Zusage die spanischen Banken mit bis zu 100 Mrd. Euro zu stützen für Erleichterung sorgen. Die Frage, die sich stellt. Wann werden die Märkte das nächste Mal aufgeschreckt? Oder wird uns die Earning Season bessere an Nachrichtenmaterial bringen? Ich persönlich fand die Alcoa-Zahlen schwach. Aber da gibt es ja auch diese „rosarote K-Brille“, mit der man dann Zahlen auf „bereinigter Basis“ lesen kann. Für mich sah die Bilanz einfach erschreckend aus. Ich sage daher:
Gerade bei der nun zu erwartenden Zahlen-Welle wird man die Euro-Krise und die negativen Folgen für die Weltwirtschaft nicht ausblenden können. Einmal mehr dürften die Unternehmensgewinne unter diesen Folgen nämlich gelitten haben, wobei die Anleger verständlicherweise doch wieder auf positive Überraschungen hoffen werden. Diese gab es in den vorangegangenen Quartalen auch zu beobachten. Schauen wir uns nur mal den DAX an. Also der Chart sagt einem alles – nur nicht, dass es so schnell hochgehen könnte, wie so manch Analyst es sich vielleicht erhofft, weil er nach wie vor in vielen Long-Positionen drin ist..
Quelle: comdirect
Neben der neuen Zahlen-Welle verspricht die Zeit bis zum 5. September zudem einiges an Spannung auch auf dem deutschen Aktienmarkt. Denn dann steht die Entscheidung des Arbeitskreises Aktienindizes der Deutschen Börse über die Zusammensetzung des Leitindex DAX auf dem Programm. Dabei könnte es erstmals seit zwei Jahren zu Veränderungen im Index kommen. Bis zum Stichtag am 31. August wird ganz genau auf den Börsenumsatz und den Börsenwert der Aufstiegskandidaten aus dem MDAX geschaut werden, wozu der Reifenhersteller Continental und der Spezialchemiehersteller LANXESS gehören. Zu den Abstiegskandidaten aus der ersten deutschen Börsenliga gehören derzeit die Gründungsmitglieder des DAX, Metro und MAN. Am wahrscheinlisten erscheint derzeit der Wechsel zwischen Conti und MAN, da bereits die Juni-Rangliste diesen Tausch signalisierte. Außerdem hat VW angekündigt seinen Anteil am Nutzfahrzeughersteller MAN aufzustocken, womit sich der für die Berechnung des gehandelten Volumens herangezogene Streubesitz verringern würde. Kurz um: Wir werden jede Menge zu bloggen haben. Ist doch auch schön!