Zukunftstrend Wasserstoff: Weshalb ich (noch) nicht in Wasserstoff-Aktien investiere

Bildquelle: Ballard Power

Wasserstoff ist einer der zur Zeit meist gehypten Zukunftstrends und wenn man die Headlines der Boulevardblätter, aber auch die der Börsenmedien, liest, dann gibt es fast nichts anderes mehr.

Wasserstoff ist in, Wasserstoff ist hip, Wasserstoff kann alles – und jeden retten. Das ist natürlich Blödsinn, aber wie so oft steckt in den marktschreierischen Übertreibungen auch ein wahrer Kern. Für Anleger ist alleine dieser Kern entscheidend bei der Frage, ob es sich lohnt, auf diesen Trend zu setzen.

Wasserstoff kann eine sehr wichtige Energiequelle werden, vielleicht sogar eine bessere als Strom aus regenerativer Erzeugung. Oder eine sinnvolle Ergänzung dazu bzw. Teil der Energiekette. Allerdings gibt es eben auch einige nicht gerade kleiner Hürden auf dem Weg dorthin zu überbücken.

Erst neulich las ich wieder den Anfang einer “Analyse” zum Thema, die mit den Worten begann, Wasserstoff sei die ultimativ saubere Energiequelle und Wasserstoff stehe in unbegrenzter Menge zur Verfügung. Da schüttelt es mich gewaltig, denn wenn man über die entscheidenden Details einfach so hinweggeht, dann sind alle weitere Ausführungen und Schlussfolgerungen genauso ein Mist. Denn Wasserstoff ist überhaupt keiner vorhanden auf unserem Globus, jedenfalls nicht “pur”. Das kann man innerhalb einer Sekunde bereits bei Wikipedia erfahren. Vor allem das Suggerieren der Gleichheit von Wasser und Wasserstoff führt natürlich zu aberwitzigen Phantasien.

Ich finde die Entwicklung im Bereich regenerativer Energien sehr spannend. Ich kann allerdings überhaupt nicht abschätzen, was sich dabei durchsetzt, welche Anwendungen erfolgreich sein werden und in welchem Zeitraum. Und selbst wenn sich Wasserstoff am Ende gegen alles andere durchsetzen sollte, dann ist heute noch überhaupt nicht absehbar, welches Unternehmen daran wirklich verdienen wird. Es gab früher auch einmal hunderte (tausende?) Eisenbahngesellschaften; die meisten davon gingen pleite und/oder wurden billig aufgekauft. Später passierte das selbe mit den ganzen Automobilunternehmen. Obwohl sich die Erfindung, die Technik durchgesetzt hat, haben unzählige Menschen mit den beteiligten Unternehmen Geld verloren, nicht nur die Aktionäre, sondern auch (Anleihe-) Gläubiger.

Warren Buffett hat das Dilemma mal treffend auf den Punkt gebracht…

Auf www.intelligent-investieren.net geht es weiter…

KissigEin Beitrag von Michael C. Kissig

Er studierte nach Abschluss seiner Bankausbildung Volks- und Rechtswissenschaften und ist heute als Unternehmensberater und Investor tätig. Neben seinem Value-Investing-Blog „iNTELLiGENT iNVESTiEREN“ verfasst Michael C. Kissig regelmäßig eine Kolumne für das „Aktien Magazin“.

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