Netflix geht ab – leider ohne uns

Manchmal kann Börse doch echt grausam sein. Und damit meine ich nicht die saftige Korrektur, in der wir uns gerade befinden. Nein, ich rede von Netflix. Die Aktie des Online-DVD-Verleihers hatte ich kurz vor Weihnachten als aussichtsreiche „Power-Aktie“ vorgestellt. Damit lag ich nicht ganz falsch: Der Wert macht heute einen Sprung um 23 Prozent. Aber leider ohne uns.

Stopp hat gegriffen

Denn leider wurde in dieser Woche der Stoppkurs ausgelöst. Ich hatte vorgeschlagen, einen Stopp eng unter die runde 50-Dollar-Marke auf 49,80 Dollar zu legen. In den letzten drei Handelswochen hat die besagte runde Marke auch immer bravourös gehalten. In dieser Woche allerdings wurde sie kurzzeitig unterboten. Im Tief gab die Netflix-Aktie bis auf 48,50 Dollar nach. Klarer Fall: Stopp erreicht – verkauft!

Kurssprung nach Quartalszahlen

So weit, so gut. Der realisierte Verlust ist mit knapp 8 Prozent wahrlich kein Beinbruch. Aber wer nach dem Stopp-Verkauf heute auf den Netflix-Kurs schaut, dem werden Tränen in die Augen steigen. Nach unerwartet starken Quartalszahlen und einigen Analystenempfehlungen macht die Aktie einen Sprung um 23 Prozent auf ein neues Allzeithoch. Und wir alle wissen: Entgangene Gewinne sind oft schlimmer als erlittene Verluste.

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Verlustbegrenzung ist der entscheidende Erfolgsfaktor

Auch wenn so etwas zweifellos ärgerlich ist. Die konsequente Begrenzung von Verlusten ist und bleibt für mich der entscheidende Erfolgsfaktor, wenn man an der Börse dauerhaft Geld verdienen will. Dabei ist es völlig egal, ob man langfristig investiert oder kurzfristig tradet. Eine strikte Verlustbegrenzung gehört einfach dazu und zahlt sich auf Dauer auf jeden Fall aus. Auch wenn einem in Einzelfällen deshalb dicke Gewinne entgehen. Börse kann eben einfach grausam sein…